Die Nutzung von umweltfreundlichen, erneuerbaren Energien gewinnt immer mehr an Bedeutung, seit die Preisentwicklung Heizöl und Erdgas zu unkalkulierbaren Kostentreibern gemacht hat.Nutzung regenerativer Energien

Sonnenenergie nutzen

Wärmepumpe – Nutzung von Umgebungs- oder Erdwärme 

Heizen mit Holz

Sparen mit fremdem Geld – Fördermittel nutzen

Gut beraten starten – Expertenwissen nutzen

Wo finde ich Handwerker, Solarteure® und Energieberater?



Sonnenenergie nutzen
Die Energie der Sonne steht jedem kostenfrei zur Verfügung. Auch wenn sich viele Niederrheiner mehr Sonne wünschen, reicht die Strahlungsintensität allemal aus, um Solaranlagen zu betreiben. Die Sonnenenergie kann entweder zur Stromproduktion genutzt werden oder um Wasser als Warmwasser und zur Heizungsunterstützung zu erwärmen.

Photovoltaikanlagen wandeln die auftreffende Solarstrahlung unmittelbar in elektrische Energie um. Anlagen auf Wohngebäuden haben meist eine Leistung zwischen 2 und 5 kWp (Kilowattpeak). Pro Kilowattpeak werden ca. 10 qm Dach- oder Fassadenfläche benötigt. Eine 3 kWp-Anlage kann etwa den halben Jahresstrombedarf eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushaltes erzeugen. In der Regel werden Solarstromanlagen netzgekoppelt betrieben: Der Solarstrom wird ins Stromnetz eingespeist und zu gesetzlich festgelegten Sätzen vergütet. Da diese über den Verbraucherpreisen für Strom liegen, bringt der Solarstrom gutes Geld ein. Dieses Geld refinanziert die Investitionskosten. Der Stromnetzbetreiber muss den Solarstrom abnehmen.

Thermische Solaranlagen können die Sonneneinstrahlung zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstüt-zung nutzen. Hier werden verschiedene Kollektorsysteme eingesetzt, die sich in Preis und Leistung unterscheiden und damit unterschiedlich viel Fläche beanspruchen. Für die Warmwasserbereitung eines durchschnittlichen 4-Personen-Haushaltes werden ca. 6 bis 8 qm Kollektorfläche benötigt. Der solare Deckungsgrad einer solchen Anlage ist sehr stark von der Kollektorart und der Jahreszeit abhängig. Durchschnittlich kann in der Praxis ein Deckungsgrad für die Warmwasserbereitung von 50- 70 % im Jahr erreicht werden. Besonders effizient ist die Nutzung der Solarenergie zur Wärmeerzeugung in Kombination mit Gas- oder Öl-Brennwertkesseln, wenn diese in Verbindung mit einer Flächenheizung und niedrigen Systemtemperaturen betrieben werden.

Wärmepumpe – Nutzung von Umgebungs- oder Erdwärme
Das Heizen mit Wärmepumpen bietet eine attraktive Alternative zu konventionellen Heizmethoden. Die Idee klingt ganz einfach: Ein Loch wird in die Erde gebohrt und ein Rohr durchgeführt. Die Wärme aus dem Boden kommt mittels einer Wärmepumpe ins Haus, wird von dieser auf die für Heizzwecke benötigte Temperatur erwärmt. Schon wird es mollig warm und man spart Heizkosten. Tatsächlich sind Wärmepumpen heute ausgereift, zuverlässig und äußerst umweltschonend. Sie setzen elektrische Energie ein, um Wärmequellen in der Umgebung Wärme zu ent-ziehen und diese für die Heizungs- und Lüftungstechnik nutzbar zu machen.

Die Anlage funktioniert wie ein „umgekehrter Kühlschrank“. Bei der Wärmepumpe wird nicht ihr Innenraum gekühlt, sondern eine äußere Wärmequelle wie das Erdreich, indem die Wärmepumpe die darin vorhandene Wärme entnimmt. Die Wärmepumpe „erkauft“ also gewonnene Wärme durch den eingesetzten Strom. Das Verhältnis von Stromeinsatz zu Wärmegewinn bestimmt die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit des Systems und ist neben anlagenspezifischen Einflüssen von der Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und Wärmeträger der Anlage abhängig. Die verschiedenen Wärmepumpen-Typen nutzen als Energiequellen die von der Sonne erwärmte Außenluft oder die weitgehend konstante Temperatur des Grundwassers oder des Erdreiches. Bei der Installation von Wärmepumpen sind Erfahrungen mehrerer Gewerke erforderlich: Sanitär-, Heizungs- und Klimatechniker, Elektroinstallateure oder Brunnenbauer. Viele Unternehmen decken die erforderlichen Handwerksberufe „unter einem Dach“ ab oder arbeiten in festen Kooperationen, so dass der Kunde die Leistung aus einer Hand erhält.

Handwerker finden: Wärmepumpe 
(eingetragene Handwerksbetriebe der Handwerkskammer Düsseldorf)

Heizen mit Holz
Es gibt eine breite Palette an Möglichkeiten, in Ein- und Mehrfamilienhäusern Heizanlagen mit Holzfeuerung einzu-setzen. Wirtschaftlich gesehen ist das eine sinnvolle Alternative zu fossilen Brennstoffen: die Anlagen sind etwas teuerer, der Brennstoff ist preiswerter. Zusätzlich profitiert die Umwelt, weil nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt wird, die ein Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat. Gerade in städtischer Umgebung sind Komfort und einfache Lagerung des Brennstoffes wichtig aber nicht immer unproblematisch. Daher kommen bevorzugt au-tomatische Holzfeuerungen zum Einsatz, in denen Holzpellets dem Brennraum automatisch zugeführt werden. Automatische Feuerungen sind mit selbständiger Heizflächenreinigung und Ascheaustragung ausgestattet und damit sehr anwenderfreundlich.

Holzpellets sind kleine, zylindrische Presslinge aus getrocknetem, naturbelassenem Restholz, die ohne chemische Zusätze unter hohem Druck hergestellt werden. Der Energiegehalt von zwei Kilogramm Pellets entspricht ungefähr dem von einem Liter Heizöl oder einem Kubikmeter Erdgas. Die Lagerung der Pellets kann in einem Kellerraum, in einem Silo oder einem unterirdischen Tank erfolgen. Inzwischen gibt es in Deutschland rund 60 Pelletproduzenten und sogar ein Überangebot dieses Brennmaterials. Die Holzpellets unterliegen festgelegten Qualitätsnormen, so dass ein reibungsloser Transport und Verbrennungsprozess in der Heizungsanlage gesichert ist. Aufgrund ihrer hohen Energiedichte brauchen Holzpellets ein erheblich geringeres Lagervolumen als Stückholz oder Hackschnitzel. Zusätzlich haben sie einen deutlich höheren Brennwert. Eine vollautomatische Pelletzentralheizung ist gut geeignet, Wohngebäude ganzjährig mit Wärme zu versorgen. Sie werden wie Öl- und Gasheizungen im Heizraum eines Gebäudes installiert. Besonders effektiv ist eine Kombination von Holzpellet-Heizungen mit thermischen Solaranlagen. Die Pelletheizung wird nur dann automatisch zugeschaltet, wenn die Sonneneinstrahlung nicht ausreicht. Dazu wird ein Pufferspeicher entweder von den Solarkollektoren oder von der Pelletheizung gespeist und stellt Wärme sowohl für die Heizung als auch das Brauchwasser bereit.

Sparen mit fremdem Geld – Fördermittel nutzen
Wer in regenerative Energien investiert, kann zwar nicht mehr von der früheren Maximalförderung aus dem Programm „Solarstrom erzeugen“ profitieren. Das Marktanreizprogramm des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) enthält jedoch immer noch eine Förderkomponente für solarthermische Anlagen. Dort gibt es Zuschüsse, die sich nach der installierten Kollektorfläche richten. Die Zuschüsse fallen höher aus, wenn die Solarenergie neben der Warmwassererzeugung auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt wird.
Eine spezielle Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien gibt es über das „Marktanreizprogramm“ des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dieses fördert effiziente Wärmepumpen, Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung sowie bestimmte Biomasseanlagen zur Verbrennung von Holzpellets und Holzhackschnitzeln. Die Anlagen müssen technische Voraussetzungen einhalten, die in den Förderbestimmungen im Detail geregelt sind. Solarkollektoren für die Brauchwassererwärmung in Gebäuden mit drei und mehr Wohneinheiten können zudem im Rahmen der Landesförderung „pro-gres.nrw“ bezuschusst werden. Für die Solarenergienutzung in gewerblich genutzten Gebäuden gelten besondere Bedingungen.

Gut beraten starten – Expertenwissen nutzen
Die Nutzung regenerativer Energien hilft, den Primärenergiebedarf von Gebäuden zu senken und verbessert die Bewertung im Energieausweis eines Hauses. Dennoch sollte zugleich geprüft werden, ob nicht der Energiebedarf des Gebäudes insgesamt gesenkt werden kann, so dass auch Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien kleiner und kostengünstiger ausgelegt werden können. Damit die Investition in eine neue Anlage zum gewünschten Erfolg führt, ist eine gute Beratung unverzichtbar. Wer einen schnellen Eindruck erhalten möchte, kann mit dem überschlagen, mit welcher Solaranlage wie viel Strom oder Warmwasser produziert werden kann. Wer die „Solartauglichkeit“ seines Hauses von einem Fachmann prüfen lassen möchte, findet mit dem einen preiswerten Einstieg. Dieser Check gilt nur für Wohngebäude, die über nicht mehr als sechs Wohneinheiten verfügen. Für den Solar-Check zahlt ein Kunde lediglich 25 € an einen für den Check zugelassenen Handwerker - zu erkennen an einem entsprechenden Ausweis. Weitere 52 € schießt das Land Nordrhein-Westfalen aus Fördermitteln zu.

Für die konkrete Anlagen- und Investitionsplanung stehen als besondere Spezialisten sogenannte Solarteure® zur Verfügung. In einem über 200 Stunden umfassenden Lehrgang „Fachkraft für Solartechnik - Solarteur®“ qualifizieren sich Handwerksmeister und Gesellen zu kompetenten Ansprechpartnern in Sachen Erneuerbare Energien. Der Lehrgang schließt mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer Düsseldorf ab und wird nach einem EU-einheitlichen Fortbildungsstandard durchgeführt. Solarteure® ermitteln bei der konkreten Planung auch Kosten und Wirtschaftlichkeit und verweisen auf geeignete Förderprogramme.

Erste Ansprechpartner für Holzpelletheizungen und Wärmepumpen sind die Heizungsbauer und Klimatechniker. Besonders die „Energieberater im Sanitär-Heizung-Klima-Handwerk“ und „Gebäudeenergieberater im Handwerk“ unter ihnen sind nicht nur Experten im anlagentechnischen Bereich, sondern haben ebenso die Gebäudehülle im Blick. Sie können Sanierungsmaßnahmen optimal aufeinander abstimmen. Solaranlage, Wärmepumpe oder Holzheizung werden sinnvoll in die Gebäudetechnik eingebunden.

Wo finde ich Handwerker, Solarteure® und Energieberater?
Die Handwerkskammer Düsseldorf führt Verzeichnisse ausführender Unternehmen und besonders geschulter Energieberater und Fachkräfte für Solartechnik.

 Die Nutzung von umweltfreundlichen, erneuerbaren Energien gewinnt immer mehr an Bedeutung, seit die Preisentwicklung Heizöl und Erdgas zu unkalkulierbaren Kostentreibern gemacht hat. Viele Immobilienbesitzer würden sich gerne von fossilen Energieträgern unabhängig machen und den Öl- und Gaslieferanten ein Schnippchen schlagen. Der Wechsel auf Sonnenenergie, Umweltwärme oder Biomasse ist machbar. Gerade wenn eine Heizung ohnehin ersetzt werden muss, ist dies ein günstiger Zeitpunkt für den Umstieg. Fördermittel können die Investitionskosten verringern. Hersteller bieten ausgereifte Technologie und Handwerker das Know-how zur Integration in bestehende Gebäude und Neubauten – dort sogar gesetzlich vorgeschrieben. Die Nutzung regenerativer Energien vermeidet klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen. Also profitieren auch Klima und Umwelt.

Dr. Volker Becker HWK Düsseldorf

Dr. Volker Becker

Abteilungsleiter Technik

Zum Aquarium 6a

46047 Oberhausen

Tel. 0208 82055-51

Fax 0208 82055-77

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