Berufsfelderkundung
Heike Herbertz

Pressemitteilung Nr. 64 vom 19.10.2016Berufsfelderkundung in Handwerksbetrieben

Handwerkskammer: Mehr Werkstätten für Berufsfelderkundung öffnen

„Für viele Schüler ist es faszinierend, ja eine Art von Sensation, zum ersten Mal einen Tag lang Holz mit professionellem Werkzeug zu bearbeiten, eine Fläche glattzuschleifen, eine Gestaltungsidee in eine Form zu verwandeln. Diesen Ur-Impuls will ich ihnen vermitteln. Und dann ist es auch kein Kunststück mehr, sie für ein längeres Praktikum bei uns zu begeistern. Uns ist das gelungen: Wir haben die ersten Teilnehmer aus den Berufsorientierungs-Tagen als Lehrlinge gewinnen können“, beschreibt der Tischler-Unternehmer Thomas Dopheide (Düsseldorf) seine positiven Eindrücke vom Angebot zur Berufsfelderkundung in seinem eigenen Betrieb. Solche Ein-Tages-Hospitanzen in der Wirtschaft sind – nach einer Übergangszeit – in Kürze für alle Schulen in NRW verpflichtender Bestandteil des berufsorientierenden Unterrichts – und das Herzstück des bildungspolitischen Regierungsvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss.“

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Landesschulministerin Sylvia Löhrmann und – federführend – Arbeitsminister Rainer Schmeltzer hatten am 9. September Zwischenbilanz für dieses Landesprojekt gezogen, das den Übergang von der Schule in Ausbildung erleichtern und die in NRW erhöhten Zahlen junger Menschen in Berufsvorbereitungs- und Übergangsmaßnahmen senken will. Derzeit nehmen danach in der achten Jahrgangsstufe landesweit rund 175.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahr an Praktika zur Berufsfelderkundung teil; bis Ende 2018/19 soll die Zahl auf über 500.000 anwachsen; unter Einschluss auch aller Gymnasien, wo bislang noch viel zu wenig Hinführung zu den beruflichen Bildungsmöglichkeiten stattfindet.

Ehlert: Ausbildende Betriebe sollten systematische Chance zum Schülerkontakt nutzen

„Um allen Schülern Praxiserfahrung per Berufsfelderkundung zu vermitteln, müssen allerdings auch so viele ausbildende Handwerksunternehmen wie möglich ihre Werkstore öffnen. Da ist noch Luft nach oben“, mahnt Kammerpräsident Andreas Ehlert mehr Aufmerksamkeit im ausbildenden Handwerk an, die „systematische Chance zur Kontaktaufnahme mit Jugendlichen“ zu ergreifen. „Dabei ist der Weg zur Mitwirkung für Firmen kurz. Das, was die Unternehmen bei der Vorbereitung beachten sollten, ist überschaubar und noch dazu gut aufbereitet im Internet verfügbar“, ergänzt Dr. Christian Henke, Leiter der Hauptabteilung Berufliche Bildung bei der Handwerkskammer Düsseldorf. Henke empfiehlt den Firmen den Kurzleitfaden „Berufsfelderkundungen – Chance zur Gewinnung von Fachkräftenachwuchs“ (Download: „Handreichung für Betriebe“). Weitere Informationen unter: www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de

Die Handreichung des Westdeutschen Handwerkskammertags enthält eine To-do-Liste mit praxisnahen Tipps zur internen Organisation, zur Kontaktnahme mit der Schule (u.a. Klärung von Zeitpunkt, Kleidung, Ansprechpartnern), und zur inhaltlichen Vorbereitung der Tageshospitanzen, darunter einen Muster-Ablauf und Vorschläge für praktische Aufgabenstellungen für die einzelnen Ausbildungsberufe.

Melden sollten interessierte Handwerksunternehmen ihr Praktikumsangebot

  • den Schulen in ihrem Umfeld, und zwar den eigens dort eingerichteten Berufsorientierungs-Büros,
  • sowie den Kommunalen Koordinierungsstellen für die Maßnahme „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Diese sind in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis eingerichtet und unterhalten meist lokale Internetportale u.a. mit Listungsmöglichkeit für teilnehmende Unternehmen; Kontakt z.B. über die Schulverwaltungsämter.
Konrad Alexander Europawahl

Alexander Konrad

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