Bestmeister 2017 - Titel

Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen - das haben alle Meister-Absolventen gezeigt. Einige von ihnen stellen wir hier in kurzen Portraits vor.Bestmeisterinnen und Bestmeister Jahrgang 2017

Jahresbestmeister 2017 Anar Tolga-Han
Heike Herbertz

Tolga-Han Anar

Kraftfahrzeugtechnikermeister aus Wassenberg

Rückblickend ist Tolga-Han Anar glücklich darüber, dass er die „richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt“ getroffen hat: Für die Ausbildung als Kfz-Mechatroniker mit gerade einmal 15 Jahren, für die sorgfältige Abwägung, welche Richtung er danach einschlagen sollte. Und schließlich für die Weiterbildung zum Kraftfahrzeugtechniker. Beide Abschlussprüfungen absolvierte Tolga-Han Anar mit Bestleistung.

Ihre Meinung zur handwerklichen Ausbildung?

Irgendwie herrscht bei vielen Jugendlichen das Vorurteil, dass Menschen im Handwerk es "zu nichts Besserem gebracht haben". Das ist schade. Denn wer sich ein eigenes Bild vom Handwerk macht, der stellt sehr schnell fest, dass dieser Wirtschaftszweig sehr facettenreich ist.

"Ich denke, dass der Beruf des Kraftfahrzeugtechnikers ganz gut den Umgang mit neuester Elektronik und der klassischen Schrauberarbeit an mechanischen Teilen in sich vereint."

Meisterfeier 2018 - Jahresbestmeister Peter Davids
Heike Herbertz

Peter Davids

Fahrzeuglackierermeister aus Meerbusch

Mit dem Meisterbrief kann man in Deutschland jedes Studium aufnehmen. Diesen Weg will auch Peter Davids nach seiner erfolgreichen Prüfung ausprobieren und demnächst Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Als "Umweg" sieht er seine Ausbildung dennoch nicht. Auch wenn das Studium auf den ersten Blick nicht viel mit seinem jetzigen Beruf zu tun habe: Während der Meisterschule habe er sehr viel gelernt, was er mitnehmen könne. Sowohl fachlich als auch persönlich.

Wie schafft man es "sein eigenes Ding" zu machen?

Wenn man sich einen Weg ausgesucht hat, darf man sich nicht von anderen Meinungen in eine falsche Richtung treiben lassen.

"Ich kann einem kaputten Teil Leben einhauchen, den direkten Fortschritt sehen und wieder etwas Wunderschönes schaffen."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

David Fischer

Elektrotechnikermeister aus Kalkar

Auf die Schule hatte David Fischer nicht mehr so richtig Lust – bevor er im Handwerk so richtig durchstartete, nach seiner ersten Lehre zum Industriemechaniker eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik draufsetzte – und nun sogar die höchste Qualifikation im Handwerk mit Bravour "meisterte". Fazit: Der Schritt in den Beruf war für ihn genau das Richtige.

Was gefällt Ihnen im betrieblichen Alltag am besten?

Bei den täglichen Herausforderungen auftretende Probleme kreativ zu lösen. Von der Fehlersuche über die Konstruktion und Planung bis hin zu Umsetzung des Auftrags ist wirklich alles dabei!

"An der Sache lernt man alles viel leichter. Vor allen Dingen wird man kontinuierlich besser in dem, was man macht."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Louis Heitmann

Metallbaumeister aus Mettmann

Louis Heitmann feilt Schritt für Schritt an perfekter Mechanik – und an der eigenen Karriere. Der Fachabiturient hatte schon während seiner Schulzeit viele Stunden mit dem Großvater in dessen Motorradwerkstatt zugebracht. Kein Wunder, dass sein Talent bereits beim Praktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb entdeckt wurde. Die Entscheidung für die Ausbildung, statt wie zunächst geplant Maschinenbau zu studieren, hat er keinen Tag bereut.

Was braucht man in Ihren Augen, um Verantwortung zu übernehmen?

Wichtig ist es, immer auf dem neusten Stand der Technik zu sein und sich stetig weiterzubilden. Aber auch eine konsequente und menschliche Mitarbeiterführung ist für den beruflichen Alltag unabdingbar.

"Es ist die Vielfältigkeit. Kein Tag ist wie der andere. Gerade in der Sonderanfertigung gibt es jeden Tag neue Herausforderungen, neue Probleme und neue Konstruktionen.“"

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Nina Klebs

Tischlermeisterin aus Krefeld

Nina Klebs trifft man nicht im klassischen Tischlerbetrieb an, sondern in einem Theater, wo sie als Bühnentechnikerin arbeitet. Sie baut in Absprache mit den Bühnenbildnern und der technischen Leitung die Bühnenbilder für die Theaterproduktionen – einschließlich Auf- und Abbau bei den Vorstellungen – und erstellt Unterkonstruktionen aus Holz oder Requisiten. Was ihr gerade am Tischlerhandwerk so gefällt? Sie mag den Werkstoff Holz, in der Werkstatt zu sein und Dinge herzustellen.

Was muss man aus Ihrer Sicht für diesen Beruf mitbringen?

Unbedingt handwerkliches Geschick! Ein gutes Auge und Freude am Umgang mit Holz sind ebenfalls wichtig.

"Ich fand schon immer, dass Holz eine toller Werkstoff ist, der einfach großartig aussieht und sich auch schön anfühlt."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Michael Konert

Landmaschinenmechanikermeister aus Rosendahl

An seinem Beruf gefällt Michael Konert besonders, dass man morgens oft nicht weiß, was einen an dem Tag so an Aufgaben erwartet. Mit den verschiedensten Bereichen von Mechanik, Hydraulik, Pneumatik, Elektrik, Elektronik, Motoren- und Getriebetechnik sowie Metalltechnik bietet er eine so große Vielfalt wie kaum ein anderes Handwerk. Die Fehlersuche ist oft sehr knifflig und verlangt einem so einiges ab.

Welche Fähigkeiten braucht man als Landmaschinenmechaniker?

Ein sehr gutes technisches Verständnis, damit man komplexe Zusammenhänge in den verschiedenen Bereichen verstehen und nachvollziehen kann. Auch die Teamfähigkeit ist wichtig, da viele Aufgaben nur zusammen mit Kollegen erledigt werden können.

"Die Landmaschinentechnik wird in Zukunft immer digitaler. Ich fühle mich im Hinblick auf diese Veränderungen gut gerüstet."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Marco Kreusser

Gebäudereinigermeister aus Köln

Marco Kreusser brennt für seinen Beruf! Über einen Ferienjob fand er zur Ausbildung als Gebäudereiniger, holte seinen Realschulabschluss nach und bildete sich zum Betriebswirt im Handwerk weiter. Die Krönung: der Meistertitel im Gebäudereiniger-Handwerk. An seinen ersten Kontakt mit dem Gebäudereiniger-Handwerk denkt er noch heute gerne zurück: "Wir hatten großen Spaß bei der Arbeit. Wir konnten laut Musik hören und uns die Zeit frei einteilen."

Ihre Ziele für die Zukunft?

Ich möchte junge Menschen im Gebäudereiniger-Handwerk ausbilden und dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Unser Beruf besitzt leider nicht so eine hohe Anziehungskraft. Dabei hat der Job des Gebäudereinigers so viel Schönes zu bieten.

"Trotz der zunehmenden Automation und Digitalisierung halte ich eine solide handwerkliche Ausbildung für wichtiger denn je."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Charlotte Lemke

Sattlermeisterin aus Nettetal

Eins steht für Charlotte Lemke fest: Ihren Traumberuf hat sie gefunden und möchte auch nicht mehr wechseln. Denn sie liebt Pferde über alles. Auch neben der Arbeit ist das tägliche Zusammensein und Arbeiten mit den Tieren ihre liebste Beschäftigung. Folgerichtig ist es ihr Wunsch, noch mehr über sie zu lernen und sich noch intensiver mit Themen "rund ums Pferd" zu befassen, zum Beispiel Osteopathie für Pferde.

Was ist für Ihre Arbeit wichtig?

Eingehen auf die Wünsche der Kunden ebenso wie selbstbewusstes Auftreten, Kreativität und handwerkliches Geschick. Und natürlich Interesse am Arbeiten mit Pferden!

"Mein Berufswunsch ist aus der Liebe zu Pferden entstanden."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Christina Limbeck

Maßschneidermeisterin aus Leverkusen

Für Christina Limbeck lag die Berufswahl "irgendwie auf der Hand", da sie durch ihre Mutter schon als Kind früh nähen gelernt hat. Vorsichtshalber arbeitete sie für ein paar Monate als Praktikantin im Modeatelier, um ganz sicher zu gehen, dass ihr Berufswunsch auch der Realität standhielt. Und er tat es. Weitere Stationen: Ausbildung, Weiterbildung zur Schnittdirektrice, Meisterprüfung. Heute arbeitet sie als Schnittdirektrice und Bekleidungstechnikerin in einem großen Unternehmen.

Was war Ihr Meisterstück?

Ein elegantes, figurbetontes Etui-Kleid mit Spitze und einem passenden Kurz-Blazer mit Schneiderknopflöchern, per Hand umstickt. Für die Situationsaufgabe musste ich ein Herren-Sakko zur ersten Anprobe anfertigen, ganz nach alter Schneider-Handwerkstradition.

"Wenn man Mode kreiert, muss man verschiedenste Sachverhalte durchdenken, hinterfragen und Lösungen für mögliche Probleme finden, noch bevor sie überhaupt entstehen."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Stefan Menge

Bestattermeister aus Duisburg

In seinem Job lassen sich Fehler nicht wieder gut machen – weder kann man etwas umtauschen, noch eine Beerdigung noch einmal durchführen. Für Bestattermeister Stefan Menge ist es deshalb das allerwichtigste, dass sich die Kunden in seinem Hause von Beginn an gut aufgehoben fühlen und man ihnen pietätvoll entgegentritt. Der Umgang mit Menschen im Ausnahmezustand verlangt einem viel ab, man erfährt aber im Gegenzug meist auch viel Dankbarkeit und Wertschätzung für seine Arbeit.

Wie sehen Sie Ihre Branche für die Zukunft aufgestellt?

Das Bestattungsgewerbe hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt und wird sich weiter verändern. Unsere Antwort auf neue Entwicklungen ist konsequente Weiterbildung.

"In meinem Beruf ist Empathie für den Kunden sehr wichtig. Ein gutes Organisationstalent sollte man auch besitzen.“

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Elisa Merchant

Augenoptikermeisterin aus Wiesbaden

Elisa Merchant meisterte die Prüfungsvorbereitung hochschwanger – die nötige Grundgelassenheit offenbar inklusive. Gut für einen Beruf, in dem man nicht nur seine Produkte kennen und Messtechniken beherrschen, sondern auch dem Kunden genau zuhören muss.

An welches Ereignis aus Ihrem Berufsleben erinnern Sie sich besonders gerne?

Vor einiger Zeit bekam ein kleiner vierjähriger Junge seine erste Brille mit ziemlich hohen Werten. Als er die Brille das erste Mal im Laden aufsetzte, schaute er seine Mutter mit großen Augen an und sagte ‚Mama, du bist aber schön!‘“

"Manchmal kommen im Leben sehr gute Möglichkeiten unverhofft und ungeplant. Das Entscheidende ist, dafür offen zu sein und die Chancen zu ergreifen, wenn sie da sind."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Lukas Mohren

Kälteanlagenbauermeister aus Stolberg

Dafür, dass Lukas Mohren Prüfungen nach eigener Aussage nicht mag, hat er sich ganz schön ins Zeug gelegt. Ein Jahr nach seiner Gesellenprüfung meldete er sich zur Meisterschule an und zog alles in Teilzeit neben seinem Beruf durch. Sehr anstrengend und stressig – aber nach zwei Jahren hatte er den Lohn für das intensive Pensum in der Tasche: Meisterprüfung bestanden, als Jahresbester!

Was würde Sie künftig besonders reizen?

Selbst auszubilden. Während meiner Meisterausbildung hatte ich bereits täglich einen Lehrling an meiner Seite, den ich mit ausgebildet hat. Das hat sehr viel Spaß gemacht, und am Ende war ich extrem stolz, als dieser Azubis seine Prüfung geschafft hatte!

"Die wechselnden Tätigkeiten im Kälteanlagenbau und der Bezug zur Technik haben mich von Anfang an interessiert – es ist bis heute nie langweilig geworden."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Johannes Pitz

Feinwerkmechanikermeister aus Kleve

Johannes Pitz wusste schon früh, dass es beruflich für ihn "irgendetwas im Bereich Technik" sein müsste. Nach dem Abitur am Berufskolleg mit handwerklich-technischem Schwerpunkt im Bereich Metall und begonnenem Maschinenbaustudium wechselte er zu einem Metallbaubetrieb. Mit erfolgreich abgeschlossener Ausbildung und Meisterprüfung ist er als Fachkraft höchst gefragt: Der junge Feinwerkmechaniker arbeitet zurzeit bei einem Weltmarktführer am Niederrhein in der Arbeitsvorbereitung.

Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrer Arbeit?

Dass mein aktueller Job so vielseitig ist. Jeden Tag steht Neues auf dem Programm. Es macht Spaß, die einzelnen Projekte zu steuern und zu koordinieren. Und dabei eigenständig und verantwortlich zu arbeiten.

"Ich empfehle jedem, Verschiedenes auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten zu einem passt. Außerdem sollte man sich nicht von kleinen „Niederlagen“ den Mut nehmen lassen!"

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Rebecca Prause

Orthopädietechnikermeisterin aus Bochum

Schon zu Schulzeiten war Rebecca Prause eines der wenigen Mädchen ihres Jahrgangs, das Technikkurse wählte. Nach dem Schulabschluss und diversen Praktika stand ihr Traumberuf "Orthopädietechnikerin" fest. Für die Ausbildung sprach neben der Vielseitigkeit vor allem die Nähe zum Patienten. Ein entscheidendes Erlebnis war für sie, als einem Familienmitglied in einer orthopädischen Fachwerkstatt ein Korsett angepasst wurde.

Was macht für Sie das Besondere an der Orthopädietechnik aus?

Den benötigten funktionellen Ersatz exakt und gleichzeitig formschön zu gestalten, und dabei die vom gehandicapten Menschen ersehnte Entlastung und Lebenserleichterung  auch tatsächlich zu erreichen. Das ist eine große Befriedigung.

"Zeitnah ist geplant, dass ich in meinem jetzigen Betrieb die Leitung einer Filiale übernehme. Das ist für mich der nächste Schritt zu mehr Verantwortung und Selbstständigkeit."

Meisterfeier 2018 - Jahresbestmeister Nadine Schlögl
Heike Herbertz

Nadine Schlögl

Friseurmeisterin aus Düsseldorf

Mit dem Erfolg als Jahresbeste ist Nadine Schlögl noch lange nicht am Ziel angekommen: Prüfungen als Coloristin und Make-up Artistin plant sie noch in diesem Jahr abzuschließen, und sie würde sich gerne im Bereich Fotoshooting, Events, Bühne ausprobieren. Für die Zukunft kann sie sich auch vorstellen, einen Betrieb zu gründen oder zu übernehmen. Seit August 2017 bildet sie Nachwuchs aus. Und auch der künftigen Entwicklung ihres Gewerkes sieht sie optimistisch entgegen, "denn Gott sei Dank können uns Maschinen noch nicht ersetzen."

Was ist aus Ihrer Sicht bei der Wahl des Berufes zu beachten?

Man sollte auf sein Bauchgefühl hören! Für den Friseurberuf benötigt man vor allem Engagement, Ehrgeiz und Spaß an der Arbeit.

"Der Friseurberuf hat mich schon immer begleitet. Ich habe bereits als kleines Mädchen im Salon meiner Mutter Übungsköpfe frisiert."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Benedikt Schnelting

Installateur- und Heizungsbauermeister

Mit seinem aktuellen beruflichen Leben ist Benedikt Schnelting so zufrieden, dass er daran momentan nichts ändern möchte. Seine Tätigkeit – er ist heute wieder in seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb beschäftigt – umfasst alles von der Angebotserstellung über die Ausführung der Arbeiten bis hin zur abschließenden Rechnungserstellung. Schon mit der Ausbildung fühlte er sich gut auf die täglichen Anforderungen vorbereitet. Die Gesellenzeit nutzte er, um weitere Berufserfahrung zu sammeln, bevor er den Schritt zur Meisterfortbildung tat.

Wie stellen Sie sich auf die zukünftigen Entwicklungen in Ihrem Beruf ein?

Im Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerk wird sich die Technologie im Hinblick auf Energieeinsparung und Wohnkomfort ständig weiterentwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass ich mich stets weiterbilde, um den Bedürfnissen der Kunden auch in Zukunft gerecht werden zu können.

"Mein Ding auf eigene Rechnung und eigenes Risiko durchzuziehen wäre schon ein erstrebenswertes Ziel. Irgendwann einmal."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Fabian Schürmann-Kötter

Maurer- und Betonbauermeister

Fabian Schürmann-Kötter absolvierte eine Ausbildung zum Straßenwärter, die Meisterprüfung im Straßenbauer-Handwerk, und schließlich, diesmal sogar als Jahresbester, den Meister im Maurer- und Betonbauer-Handwerk. Zwischenzeitlich trat er gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Hochbaubetrieb seines Schwiegervaters ein. Später einmal die Nachfolge anzutreten und das Unternehmen erfolgreich weiterzuführen, ist für die "nächste Generation" eine familiäre "Herzensangelegenheit".

Welche Fähigkeiten braucht man, um diesen Beruf auszuüben?

Man sollte durchaus auch körperliche Fitness mitbringen. Eine gute mathematische Auffassungsgabe sowie Teamfähigkeit und Flexibilität sind ebenfalls nützlich.

"Die Kontakte zu Kunden und Architekten, die Planung und Abwicklung eines Projekts sowie die sach- und fachgerechte Ausführung eines Auftrags erfüllen mich immer wieder mit Stolz."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Annika Staudt

Steinmetzmeisterin aus Düsseldorf

Annika Staudt ist nicht nur Steinmetzmeisterin, sondern auch selbstständige Handwerkerin und Chefin in ihrem einstigen Ausbildungsbetrieb. Und sie hat schon einen außergewöhnlichen Werdegang hinter sich, der sie in das Architekturbüro eines Architekten von Weltrang führte. Sechs Jahre leitete sie in der Schweiz die Modellbauwerkstatt von Peter Zumthor. Eine Erfahrung, die sie auch für die jetzige Selbstständigkeit als Bereicherung empfindet.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf und wie sieht Ihr Arbeitstag aus?

Es ist der Alltag, die Arbeit in der Werkstatt, die mir gefällt: Das Zeichnen, das Entwerfen von Schriften, die Auswahl der Steine, das Bearbeiten von Oberflächen und das Arbeiten mit Modellen. In einem kleinen Betrieb fällt darüber hinaus für jeden alles Mögliche an – bis hin zum Versetzen von Stelen mit dem Kleinbagger.

"Glatte Perfektion kann nicht das Ziel sein: Wenn ich versuche, mit einer Maschine zu konkurrieren, habe ich schon verloren."

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Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Oliver Tondera

Graveurmeister aus Münster

Heimatverbundenheit, Familientradition und Leidenschaft für den Beruf – das alles ergibt bei Graveurmeister Oliver Tondera ein rundes Ganzes. Wie bereits sein Vater im Jahr 1986 wurde der Münsteraner jahrgangsbester Meisterprüfling. Die Motivation: an erster Stelle die zukünftige Übernahme des Familienbetriebes, außerdem die Möglichkeit, selbst Lehrlinge auszubilden. Aber auch "für sich selbst" wollte Oliver Tondera den Meisterbrief – und damit den Nachweis, "alles im Handwerk erreicht" zu haben.

Was muss man können, um ein guter Graveur zu sein?

Neben zeichnerischem Talent, einer ruhigen Hand und Geduld ist Lernbereitschaft besonders wichtig – um einen Schatz an Erfahrung anzusammeln, aus dem man schöpfen kann.

"Ich wollte schon immer Handgraveur werden und in die Fußstapfen meines Vaters treten."

Bestmeister Jahrgang 2017
Heike Herbertz

Thomas Wille

Holz- und Bautenschutzmeister aus Einbeck-Greene

Thomas Wille hat mit der Bekämpfung von Feuchteschäden am Bau zu seiner eigentlichen beruflichen Bestimmung gefunden. Im noch jungen Meisterberuf bringt er dank erwerbsbiografischer "Umwege" breite Vorerfahrung mit. Nach vieljähriger Berufstätigkeit verdient das Vervollkommnen des eigenen Könnens besonderen Respekt – für den Niedersachsen jedoch kein Grund, sich auf seinem reichen Wissensschatz auszuruhen: Zurzeit plant er noch eine Weiterbildung im Bereich Sachverständigenwesen.

Was braucht man, um im Holz- und Bautenschützerberuf zu bestehen?

Eine gewisse körperliche Robustheit, sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, Interesse an Bauphysik und Bauchemie und natürlich Begeisterung für alte Bausubstanz.

"Die Schadensursache ermitteln, das Sanierungskonzept und den Ausführungsplan erstellen, die Bauleitung: Das sind die Herausforderungen, die mir am meisten Spaß machen."