Der ambitionierte angehende Kfz-Mechatroniker erhielt im Ausbildungsbetrieb Mercedes Schönauen in Wuppertal die Auszeichnungsurkunde.Calvin Gabriel ist Lehrling des Monats September

Pressemitteilung Nr. 60 vom 21. September 2016

Unternehmen wurde außerdem als KlimaExpo.NRW-Schrittmacher geehrt

Der Lehrling des Monats September im Bezirk der Handwerkskammer Düsseldorf heißt Calvin Gabriel. Der 20-jährige angehende Kfz-Mechatroniker mit Vertiefungsschwerpunkt in Nutzfahrzeug-Technik erhielt am Mittwoch im Ausbildungsbetrieb Mercedes Schönauen in Wuppertal aus den Händen von Kammerpräsident Andreas Ehlert und Kreishandwerksmeister Arnd Krüger die Auszeichnungsurkunde - und eine "Ice-Watch" im Hellblau-Ton der bundesweiten Ausbildungskampagne des Deutschen Handwerks dazu.

Es ist vielleicht nicht der "gesetzlich vorgeschriebene Weg", wie man ein guter Handwerker wird. Aber die schmerzhafte Geschichte hat schon etwas Berufsstand-typisches: "Ich habe mir als Kind beim Helfen einen Schraubenzieher durch die Backe gestoßem", fällt Calvin Gabriel ein, als er von Ehlert nach seinem ersten Erlebnissen im Umgang mit Werkzeug gefragt wird. Vater Carsten, gelernter Industrieschlosser, und unternehmerisch selbstständig mit einem Wartungsservice für Hubbühnen, Stapler, Schrägaufzüge und Baumaschinen, hat den Funken - vor allem seine Begeisterung für komplizierte Fahrzeugtechnik - früh auf seinen Sohn überspringen lassen. "Ich war immer dabei, wenn mein Vater den Motor eines Geländewagen-Schätzchens, etwa einen CJ-Jeep aus den 80ern, zerlegt hat."

Und ich bin froh, ein so aufmerksames Mechanikertalent für unseren Premium-Service - Pkw und Transporter - zur Verfügung zu haben. Calvin fragt nicht lange, was zu tun ist, sondern schaut hin, packt an und ist erst dann zufrieden ist, wenn alle Teile wieder fix montiert und das Fahrzeug voll funktionsfähig ist. "Wir arbeiten als Vertragspartner von Mercedes-Benz auch für die Feuerwehr, und mit dem mehrstufigen Getriebeaufbau eines Unimog kommt nicht jeder zurecht. Calvin hat hier schon früh an einer hoch komplexen Reparaturaufgabe erfolgreich mitgewirkt", hielt Inhaber Alfons Schönauen mit Anerkennung für Gabriel nicht hinterm Berg. "Schon seine Bewerbung hier im Dezember 2013 hat mir gefallen: Calvin wusste, warum er wo - unbedingt bei uns -ausgebildet werden wollte." Entsprechend schnell - bereits für Januar - lud Schönauen den Bewerber zu einer dreiwöchigen Hospitanz und sorgte aufgrund der dort gewonnenen exzellenten Eindrücke gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und mit dem Berufskolleg Werther Brücke für ein Arrangement, welches Calvin Gabriel die unmittelbare Anstellung über eine (vom Betrieb finanziell aufgestockte) Einstiegs-Qualifizierungs-Maßnahme noch ein halbes Jahr nach offiziellem Beginn des Ausbildungsjahres einbrachte - und zudem eine Verkürzung der Lehrzeit um ein halbes Jahr. Mit dieser Ausnahmelösung, die zugleich sechs entbehrungsreiche, letztlich erfolgreich bewältigte Monate des Nachholens von Berufsschulstoff bedeutete, konnte Calvin auch das Negativerlebnis eines ersten Ausbildungsversuch in einem metallverarbeitenden Betrieb hinter sich lassen. Das Industrieunternehmen hatte sich wenig Mühe mit dem begabten Berufsanfänger gegeben. "An Calvins Können kann's nicht gelegen haben", stellte Schönauen fest. "Im Gegenteil: Wir wollen Calvin - den erfolgreichen Ausbildungsabschluss Ende kommenden Jahres vorausgesetzt - gerne eine Entwicklungsperspektive bieten. Dafür gibt es in unserem Unternehmen bereits mehrere Beispiele".

Der ambitionierte Calvin Gabriel, der auch die Option einer späteren Fortführung des väterlichen Unternehmens im Hinterkopf behält, scheut jedenfalls keine Mühen für eine Zukunft als rundum qualifizierte Fachkraft. Derzeit stehen viele Sonder-Stunden "Büffeln" an, um wichtige weitere Lizenzen zu erwerben: Der in Düsseldorf lebende "Lehrling des Monats" macht zusätzlich zur Ausbildung den Anhänger-Führerschein und peilt die Fahrerlaubnis für leichte LKW an. Im privaten Bereich hat Gabriel das "Grüne Abitur" im Visier - und soeben den Jagdvorbereitungslehrgang absolviert. "Das wusste ich ja gar nicht", zeigte sich Alfons Schönauen, selbst passionierter Jäger, freudig erstaunt. Denn eine wichtige Eigenschaft hätten die Ausbildung zu einem Kfz-Mechatroniker und jene für eine erfolgreichen Pirsch gemeinsam: "Du musst da immer total fokussiert sein!" - Was Calvin mit einem wissenden Lächeln quittierte.

Das Autohaus Schönauen konnte am gleichen Tag auch noch einen zweiten Erfolg feiern: Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, überreichte dem engagierten Handwerksunternehmer im Anschluss an die Lehrlings-Auszeichnung eine "Wir sind dabei" - Urkunde. Die Landesinitiative KlimaExpo.NRW würdige damit "die stete Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und die Verabschiedung eines Klimaschutzziels als KlimaExpo.NRW-Schrittmacher", so Dornbusch. Zum Abschluss des Pressetermins führte Schönauen durch sein klima-aktives Unternehmen und stellte unter anderem eine biologische Wasseraufbereitung inklusive Regenwasserzisterne sowie eine neue Photovoltaikanlage vor.

Im Ausbildungsbetrieb Autohaus Alfons Schönauen GmbH & Co.KG in Wuppertal wurden seit1989 annähernd 300 junge Menschen ausgebildet, aktuell sind es 12 Azubis zusätzlich zu den 35 Mitarbeitern - unter ihnen auch schwerbehinderte und allgemeinhin schwer vermittelbare Jugendliche. Die individuelle Unterstützung, die Lehrlinge hier erfahren, hat sich herumgesprochen. Im Jahr 2011 errang die Firma den 1. Platz beim "Bergischen Ausbildungspreis". Die Fachzeitschrift "Kfz-Betrieb" ermittelte das Unternehmen jüngst als eines der zehn besten Kfz-Werkstätten Deutschlands. Vorbild ist der Betrieb auch aufgrund seiner energieeffizienten Abläufe. Das Landeswirtschaftsministerium kürte am Tage der Ausbildungs-Auszeichnung durch die Handwerksorganisation den Vorzeigebetrieb außerdem zu einem der "Schrittmacher-Unternehmen" im Rahmen der landesweiten "Energie-Expo" - Lohn für umfangreiche Umwelt-Investitionen des Inhabers Alfons Schönauens in seinen Betrieb.