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Pressemitteilung Nr. 60 vom 4.11.2019Handwerk bleibt robust

HWK Düsseldorf stellte Herbstgutachten vor - Erste Eintrübungssignale bei Zulieferern und im Kraftfahrzeuggewerbe - 3% Wachstum und 1 % Beschäftigungs-Plus erwartet

Das Handwerk im Kammerbezirk Düsseldorf (60.000 Betriebe, 322.000 Beschäftigte; Umsatz 32,4 Mrd. €) erweist sich in aktuell unsicherer konjunktureller Gesamtlage der Wirtschaft als auffallend robust. Der von der HWK auf Basis einer repräsentativen Betriebsumfrage (1282 Antworten) ermittelte Geschäftsklimaindex erreicht in diesem Herbst 129 Prozent und liegt damit praktisch auf dem Niveau des gleichen Vorjahreszeitpunktes (Herbst 2018: 130 Prozent). „Die Stimmung im größten Handwerkskammerbezirk des Landes hält sich seit nunmehr drei Jahren in Folge mit rund oder über 90 Prozent positiver Rückmeldungen auf einem absoluten Top-Level,“ ordnete Kammer-Präsident Andreas Ehlert den Umfragewert am Montag in Düsseldorf vor der Presse ein.

Das Gros der Unternehmen (60 Prozent/ Herbst 2018: 63 %; Frühjahr 57 %) berichtete von einer erneuten bzw. weiteren Belebung der Geschäftslage in den letzten 6 Monaten – gehäuft im Gesund-heitsgewerbe (Branchenklimaindex: 132 %) und in den konsumnahen Branchen des Lebensmittel-gewerbes (Klimaindex 125 %) und der Persönlichen Ausstattung bzw. Dienstleistung (u.a. Friseure, Uhrmacher, Maßschneider; Branchenklima: 122 %). Unverändert Hausse herrscht außerdem am Bau (Index 128 %); Straßen- wie Gerüstbauer melden Vollauslastung. Die größte der 7 Branchen-gruppen des Handwerks, das Ausbaugewerbe, behauptet den Höchstwert auf dem Konjunktur-Barometer des Wirtschaftssektors gar im dritten Jahr in Folge (Branchenklima aktuell: 132 %).

Mit Ausnahme des von der Absatzkrise der Automobilindustrie betroffenen Kfz-Gewerbes, dessen Dynamik sich bereits seit 2017 abschwächt und das nun erstmals seit Jahren einen Überhang an Unternehmen mit rückläufigem Umsatz und Auftragsbestand ausweist, verlief auch die Umsatzentwicklung im Gesamthandwerk an Rhein, Ruhr und Wupper dynamisch. Nur 16 Prozent der Firmen erlitten Einbußen. Die Kapazitäten der Unternehmen sind derzeit zu 82 Prozent (d.h. praktisch voll) ausgelastet; der Auftragsbestand füllt die Bücher auf 8 bis 9 Wochen; im Schnitt aller Branchen beträgt die Auftragsreichweite 8,2 Wochen.

Handwerk baut Kapazitäten weiter aus

 29 von 100 Firmen steigerten in den letzten 6 Monaten ihre Investitionsausgaben, v.a. in weitere Rationalisierung und Datenautomatisierung, ein Allzeitrekord bei einer Konjunkturumfrage der HWK. Auch der Arbeitgeber Handwerk wächst, wenn auch bei weitem nicht bedarfsgerecht. 35 % der Firmen über alle Handwerksbranchen hinweg nennen aktuell unbesetzte offene Stellen, doppelt so viele wie noch vor 3 Jahren (Frühjahr 2016: 17%). Immerhin gelang jedem 4. Unternehmen (24%) trotz des virulenten Fachkräftemangels, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen.

Ähnlich optimistisch wie zuvor beurteilen die Inhaber auch die wirtschaftlichen Perspektiven in den kommenden Monaten. 25 Prozent der Befragten (vor 1 Jahr: 26) gehen von weiter steigenden Umsätzen und 21 Prozent (Vorjahr: 23) von wachsenden Auftragsvolumina aus. Nur in Handwerksfirmen mit mehr als 50 Beschäftigten trübt sich die Stimmung stärker ein - trotz zuletzt erhöhter Umsätze und Auftragseingänge; nur noch halb so viele (23 %; Frühjahr: 43 %) der vor allem Zuliefer-branchen zugehörigen Unternehmen erwarten weitere Auftragszuwächse; die Kammer macht hier erste Besorgnisse um eine Rezession aus. Im Bergischen Land mit seinem erhöhten Anteil an für den Gewerblichen Bedarf tätigen Firmen fiel das Konjunkturbarometer dadurch auf 121 Prozent, während die Regionen Raum Düsseldorf, Niederrhein und Ruhr-West unverändert auf Rekord-Klimawerte um 130 Prozent kommen. „Wir erwarten trotz des weitgehend ausgetrockneten Arbeitsmarkts auch für dieses Jahr einen leichten Beschäftigungsaufbau im Handwerk um kammerweit bis zu 1 Prozent und ein Umsatzwachstum um drei Prozent“, übersetzte Präsident Ehlert die Umfragedaten in volkswirtschaftliche Realparameter.

Konrad Alexander Europawahl

Alexander Konrad

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