Bestmeister des Jahrgangs 2019
HWK Düsseldorf

Pressemitteilung Nr. 11 a vom 5.3.2020Handwerk qualifiziert mehr Meisterinnen und Meister

71. Meisterfeier aufgrund der Entwicklung des Virus Covid-19 abgesagt

Seit zwei Jahrzehnten verlassen alljährlich an bzw. um die 1.000 Absolventen die größte Meisterschule der Republik: Die Akademie der Handwerkskammer (HWK) Düsseldorf. Auch im vergangenen Jahr bestanden im Bildungskomplex am Georg-Schulhoff-Platz 939 Aspiranten die bekannteste und bedeutendste Fortbildungsprüfung der deutschen Wirtschaft. Das sind fast 100 mehr als ein Jahr zuvor. Die erfolgreichen 214 Meisterinnen und 725 Meister können nun leider nicht wie geplant am Sonntag, 8. März in der Düsseldorfer Stadthalle ihre ersehnte Meisterurkunde in Empfang nehmen, die Kammer musste die 71. Zentrale Meisterfeier aufgrund der derzeitigen Entwicklung des Virus Covid-19 schweren Herzens absagen.

„An der Großveranstaltung mit 2.600 Teilnehmern konnte mit Blick auf den gesundheitlichen Schutz des Einzelnen und die Generalprävention zur Unterbrechung der Infektionsketten nicht festgehalten werden“, begründete Kammerpräsident Andreas Ehlert am Donnerstag vor Journalisten die Entscheidung des Präsidiums.

Anstieg um fast 100 auf 939 Meisterabsolventen

Die Kammer nutzte die turnusmäßige Pressekonferenz im Vorfeld des nun ausfallenden Festaktes, um auf die besonderen Merkmale des aktuellen Jungmeisterjahrgangs an Rhein, Ruhr und Wupper aufmerksam zu machen. So belegt eine Umfrage der HWK unter allen erfolgreichen Meisterprüflingen des vergangenen Jahres, dass das Ziel, sich anschließend unternehmerisch selbstständig zu machen, auch aktuell weiterhin unverändert starke Strahlkraft als Anreiz zur Meisterfortbildung besitzt: Jeder zweite befragte Absolvent der bedeutendsten Aufstiegsprüfung im beruflichen Bildungswesen (52%) strebt danach demnächst in die berufliche Unabhängigkeit. „Keine Aussage über einen neuen Meisterjahrgang im Handwerk ist für ökonomische Dynamik und Arbeitsmarkt der Zukunft wichtiger als diese: Die Qualifizierungskette Lehrling –Geselle – Meister bleibt die stabile und verlässlichste Unternehmerschule der deutschen Wirtschaft“, freute sich Ehlert. Sogar noch selbstverständlicher ist es für die aktuelle Meistergeneration, selbst Nachwuchs an die Berufsreife heranführen zu wollen. 86% der Absolventen bekunden ihre Bereitschaft, künftig einmal Berufsanfänger mit ihrem Wissen und Können vertraut zu machen.

Dabei hat sich das berufliche Traumziel „Meister im Kraftfahrzeughandwerk“ ungeachtet des derzeitigen Strukturwandels im Automobilsektor vorerst unverändert als „der“ Top-Meisterberuf behauptet: Die Werkstattunternehmen an Rhein, Ruhr und Wupper dürfen auf 193 Meisterabsolventen für ihren Führungskräftebedarf zurückgreifen. Zweitgrößter Meisterberuf mit 143 Absolventen ist wie im Vorjahr das Friseurgewerbe. In der starken Branchengruppe der Metall- und Elektro-Handwerke haben die Elektrotechniker (80 neue MeisterInnen) annähernd mit den Installateuren und Heizungsbauern (87) gleichgezogen. Größter Meisterberuf unter den Gesundheitsbranchen des Wirtschaftsbereichs ist der Augenoptiker (72 JungmeisterInnen); in den gebäudenahen Branchen die Gruppe der Maler- und Lackierer (57 Absolventen). MeisterInnen der Orthopädietechnik (24), im Bestattungsgewerbe (23) und der Galvanotechnik (15) verzeichnen als aktuelle „Aufsteiger“ unter den Meisterberufen Zulauf, während Dachdecker (27) und Maurer und Betonbauer (19) rückläufige Prüflingszahlen aufwiesen.

Merkliche Zuwächse bei weiblichen Absolventen und Migranten

Der Anteil der weiblichen Absolventen kletterte im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise von 20 auf 23 Prozent. „Wir wollen so schnell wie möglich die 30-Prozent-Marke erreichen!“, gab Ehlert als Zielgröße dem Bildungsmarketing seines Hauses vor. „Keine andere Zielgruppe hat größeren Nachholbedarf bei der Selbstständigkeit im Handwerk; um keine andere Zielgruppe werben wir so leidenschaftlich wie um Handwerkerinnen, und ebnen mit erweitertem Informations- und Beratungsspektrum den Weg, top-qualifiziert ein Unternehmen zu gründen oder zu übernehmen,“ erläuterte Ehlert die Schwerpunktsetzung.

Und auch die immer wichtigere Gruppe der Meister mit ausländischem Pass hat sich im Fortbildungs- und Prüfungsjahr 2019 vergrößert. 68 Meisterschüler aus 22 Nationen (unter ihnen alleine 19 aus der Türkei, 16 aus Italien, sowie – als Kuriosum – der aus dem 8.100 Kilometer entfernten und permanent 26 Grad warmen Kuba stammende junge Installateur- und Heizungsbauermeister und Wahl-Solinger Jose Luis Figueredo Ramirez) legten vor den 27 Prüfungsausschüssen der HWK Düsseldorf ihre Prüfung ab – ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 6 auf 7,3 Prozent.

"Unser Land erhält eine neue Meisterklasse, die gerne führen, ausbilden und sich am Markt beweisen will."

– Kammerpräsident Andreas Ehlert –

Im Kammerbezirk selbst stechen im Übrigen einige Regionen und Kreise durch ihre vergleichsweise große Jungmeisterschar besonders hervor: so die Kreise Mettmann (75 Absolventen), Wesel (72) und Neuss (70) sowie Düsseldorf (72) und Essen (57), das gleich elf Jungmeister mehr beheimatet als in 2018.

Kammerpräsident Andreas Ehlert zeigte sich begeistert von den „inneren Werten“ des neuen Meisterprüfungsjahrgangs: “Unser Land erhält eine neue Meisterklasse, die gerne führen, ausbilden und sich am Markt beweisen will. Es gibt nur wenige Nachrichten, die für unsere Volkswirtschaft besser sind. Eine herausragende Chance dazu bieten die mehr als zehntausend Betriebe, die in den kommenden Jahren qualifizierte Nachfolger suchen. Dafür vereinfachen wir den Gründungsschritt gerade auch digital noch weiter.“

 Die jahresbesten Meisterinnen und Meister

Konrad Alexander Europawahl

Alexander Konrad

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