Pressemitteilung Nr. 55 vom 8.9.2016Handwerkerparkausweise: Zu lange Wartezeiten

Kammer und Kreishandwerkerschaft kritisieren Stadt.

Der Handwerkerparkausweis ist eine der greifbarsten Erleichterungen der Wirtschaftsförderung für das Handwerk: Er ermöglicht den Serviceleistern im Blaumann die reibungslose Nachversorgung der Geschäfte und Baustellen in der Innenstadt - ohne zeitraubende und klimaschädliche Parkplatzsuche, und ohne Knöllchengefahr. Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft hatten lange für die Plakette gekämpft, die inzwischen landesweit gilt. Nur in Düsseldorf klappt die Ausnahmeregelung schon seit Monaten nicht mehr.

"Wartezeiten auf eine neue oder eine Ersatzbescheinigung von vier oder fünf Monaten - und länger - sind inzwischen leider Usus", beklagt Kammerpräsident Andreas Ehlert. "Die Betriebe klingeln Sturm bei uns. Die Ordnungsbehörden verteilen derweil fleißig Knöllchen an Handwerksfahrzeuge mit abgelaufener Plakette", meldet auch der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Lutz Denken. Und Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, Inhaber eines größeren, auch im Ladenbau engagierten Tischlerunternehmens, bestätigt am eigenen Beispiel: "Auch ich warte seit April auf einen Parkausweis. Es passiert nichts." Das Straßenverkehrsamt habe der KH mitgeteilt, dass es derzeit unter einem Personalengpass leide. "So geht es nicht. Dann empfehlen wir der Stadt, Politessen aushilfsweise in die Straßenverkehrsbehörde zu versetzen", schlägt Dopheide vor.

Eine weitere Verkehrssorge treibt das Düsseldorfer Handwerk um: die von OB Thomas Geisel angekündigte Sperrung weiterer Parkflächen auf der Kö. "Das würde einen Verdrängungswettbewerb um den äußerst knappen Bewegungs- und Parkraum in allen Nebenstraßen auslösen - zu Lasten des Handwerks", befürchtet Dopheide. Denn: "Versorgungs- und Handwerkerfahrzeuge können aufgrund ihrer Höhe und Breite nicht in die Parkhäuser einfahren. Das gibt Chaos. Die Stadt sollte vor derartigen Überlegungen erst mit dem Handwerk reden."