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Pressemitteilung Nr. 53 vom 28.10.2020HWK legt Ergebnisse einer Sonderumfrage zur Coronakrise vor

Wirtschaftsbereich baut digitale Lösungen aus und setzt auf neue Geschäftsfelder - Steuerliche und bürokratische Entlastungen angemahnt

Das Handwerk an Rhein, Ruhr und Wupper ist ausweislich des Herbstgutachtens der HWK Düsseldorf bislang besser als andere Wirtschaftsbereiche durch die Krise gekommen. Daran haben zum einen die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen erheblichen Anteil, zum Anderen eine verbreitete Neuausrichtung der strategischen Unternehmensführung und technologischen Modernisierung in den Meisterbetrieben, wie eine repräsentative Sonder-Umfrage der Handwerkskammer Düsseldorf jetzt offenlegt.

Der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, würdigte am Mittwoch bei Veröffentlichung der Ergebnisse in der Landeshauptstadt zunächst die Stabilisierungspolitik von Bund und Land, die „gerade auch dem Handwerk in den zurückliegenden Monaten entscheidend geholfen hat: Die Soforthilfe und das Kurzarbeitergeld waren Gold wert. Es war ungeheuer wichtig, dass beides schnell und unkompliziert zur Verfügung stand“, betonte Ehlert.

Jedes dritte Unternehmen erhielt Soforthilfe

Fast jeder dritte Betrieb hat nach Angaben der von der Kammer befragten Firmenchefs (rd. 1.500 Antworten) dabei die Soforthilfe von Bund und Land NRW genutzt. Im Lebensmittelhandwerk erhielt jeder vierte Betrieb Soforthilfe. Im Kfz-Gewerbe und bei den Personenbezogenen Dienstleistungen wie Friseuren und Kosmetikern waren es sogar 40 Prozent.

Jeder sechste Betrieb quer durch alle Handwerksbranchen beantragte Kurzarbeitergeld, darunter vor allem Firmen, die im Frühjahr vom Lockdown betroffen waren.

Zehn Prozent der befragten Unternehmen aus allen Branchengruppen des Handwerks machten vom staatlichen Angebot zu Stundungen bei Finanzämtern und Sozialversicherungsträgern Gebrauch. „Sinnvoll wäre darüber hinaus, die Spielräume bei Verlustrückträgen in der Unternehmensbesteuerung noch weiter zu verbessern“, wies Ehlert auf ein Manko der bisherigen Unterstützungsmaßnahmen hin. So bekämen die Unternehmen mehr Liquidität, um sich in der Krise neu aufzustellen.

Großteil der Betriebe reagierte innovativ auf die Krise

Fast vier von zehn Handwerksunternehmen (39 Prozent) haben strategisch auf die pandemiebedingten, monatelangen Einschränkungen ihrer Geschäftsaktivität reagiert: 17 Prozent der Handwerksbetriebe im Kammer- und Regierungsbezirk Düsseldorf erschließen sich derzeit aktiv neue Geschäftsfelder und Absatzmöglichkeiten. 12 Prozent der Firmen setzen auf eine stärkere Digitalisierung ihrer Betriebsabläufe. Weitere 10 Prozent haben ihre Online-Aktivitäten für Vertrieb und Kundenkommunikation erweitert. „Dass die Handwerksbetriebe nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern mit viel Kreativität auf die Krise reagieren, macht mir ausgesprochen Mut für die Zukunft unseres Wirtschaftsbereichs“, zeigte sich Ehlert ob der ausgeprägten Bereitschaft zu neuen Wegen zuversichtlich für die weiteren Perspektiven im Handwerk.

Mehr denn je Entlastung gefragt

Die vieldiskutierte Verlagerung von Arbeit ins Home Office spielt im stark von Wechsel der Einsatzorte geprägten Handwerk dagegen nur für drei Prozent der Firmen eine Rolle. Auch Preiserhöhungen infolge der veränderten Kosten-/Einnahmenstruktur in der Rezession sehen lediglich 14 Prozent der Betriebe vor. „Die Corona-Krise werde von vielen Unternehmen auch als eine Chance begriffen, sich neu auszurichten und Modernisierungsschritte einzuleiten. Und auf diese Flexibilität und Innovationskraft des Handwerks kommt es mit Blick auf eine Erholung der Binnenkonjunktur auch entscheidend an“, so Ehlert. „Wir dürfen deshalb jetzt nicht mehr zu viele Ressourcen in die Stabilisierung von Strukturen stecken. Sondern müssen jetzt Transformation ermöglichen - am besten durch steuerliche und bürokratische Entlastungen, damit die Unternehmen den Rücken frei haben“, so der Kammerpräsident. 

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