Pressemitteilung Nr. 74 vom 12.12.2019Jurij Lushkov ist tot
Früherer Moskauer Oberbürgermeister war wichtigste Partnerpersönlichkeit bei den Patenschaftsprojekten der HWK Düsseldorf und treibende Kraft bei Aufbau der dualen Ausbildung und der Kammerwesens nach dem Fall des Eisernen Vorhangs
Der „Vater“ des ersten Russischen Handwerksgesetzes nach der russischen Oktoberrevolution und Träger des Europäischen Handwerkerpreises Jurij Michajlovitsch Lushkov ist tot.
Der frühere Oberbürgermeister Moskaus war die wichtigste Partnerpersönlichkeit der Handwerkskammer Düsseldorf in ihrer langjährigen Unterstützungsarbeit beim Aufbau gewerberechtlicher Grundlagen für die Tätigkeit von Handwerk und Kleinbetrieben in der russischen Kapitale nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Auf Lushkovs persönliche Initiative hin hatte die Moskauer Stadtregierung 1999 das erste Handwerkergesetz auf russischem Boden verabschiedet, das handwerklichen Selbstverwaltungsorganisationen einen eigenen Zuständigkeitsbereich einräumte und die Berufsausbildung im Handwerkssektor einschließlich von Gesellen- und Meisterprüfungen regelte. Auch die Errichtung einer ersten Berufsschule für Handwerker, des Berufslyzeums Nr. 331, im Jahr 1996 und der Handwerkskammer Moskau, bei ihrer Gründung überhaupt die erste Institution der wirtschaftlichen Selbstverwaltung des Handwerks auf russischem Staatsgebiet, wären ohne Lushkovs Engagement kaum denkbar. Die Landeshandwerksvertretung Nordrhein-Westfälischer Handwerkstag hatte Jurij Lushkov aufgrund seiner Verdienste um Aufbau marktwirtschaftlicher Strukturen in Moskau und der früheren UdSSR im Jahr 2002 den „Europäischen Handwerkspreis“ verliehen.
Jurij Lushkov verstarb am Montag im Alter von 83 Jahren in München.