Portrait von Timm Hindrichs vor einem Sarg.
HWK Düsseldorf

Jahresbestmeister 2021Timm Hindrichs, Bestatter

An seinem Beruf schätzt Timm Hindrichs aus Erftstadt besonders die Vielseitigkeit. „Jeder Kunde und jeder Fall sind einzigartig und erfordern eine aufmerksame Beratung, um die individuellen Bedürfnisse ermitteln und erfüllen zu können.“

Zunächst besuchte er das Gymnasium Lechenich in Erftstadt, das er mit dem Abitur abschloss. Bereits in der neunten Klasse konnte er im Rahmen eines Schulpraktikums erste Erfahrungen in diesem Beruf sammeln. Das Praktikum festigte auch den Wunsch, nach der Schullaufbahn diesen Berufsweg einzuschlagen. Jugendlichen empfiehlt Timm Hindrichs, sich vielseitig umzuschauen und durch Praktika Erfahrungen zu sammeln.

„Mir ist es wichtig, Kunden bestmöglich in ihrer schwierigen Situation zu helfen.“

Bestatter Hindrich am Schreibtisch mit Unterlagen.
HWK Düsseldorf

Die Ausbildung zum Bestatter absolvierte er bei Bestattungen Sechtem in Brühl. Dort konnte die Gesellenprüfung im Jahr 2016 mit Erfolg ablegen. Er nutzte die Zeit nach der Gesellenprüfung um drei weitere Jahre Berufserfahrung zu sammeln. Dann begann er während seiner Beschäftigung bei Bestattungen Birkhölzer mit dem Besuch der Meisterschule berufsbegleitend im Blockunterricht. Durch die Corona-Pandemie war er von vielen Verschiebungen bei Lehreinheiten und Prüfungen betroffen, was einen ungewöhnlich langen zeitlichen Abstand zwischen praktischer und mündlicher Prüfung bedeutete und die Vorbereitung auf diese erschwerte.

„Umso erfreulicher war es dann, die Prüfungen trotz dieser Widrigkeiten erfolgreich absolviert zu haben.“, so Hindrichs. Die Situationsaufgabe seiner Meisterprüfung behandelte das im Jahr 2020 frisch aufgekommene Thema der Corona-Pandemie. „Ich erhielt die fiktive Situation von vier Personen, welche in ihrem Thailand-Urlaub erschossen worden waren und nun nach Deutschland überführt werden müssen. Darüber hinaus stellte sich später heraus, dass einer der Verstorbenen nachweislich mit dem Coronavirus Covid-19 infiziert war. Zu diesem Zeitpunkt war in Deutschland noch nicht viel über die Infektionskrankheit bekannt und es mussten intensive Recherchearbeiten angestellt werden, um an aussagekräftige und verwertbare Informationen zu gelangen. Die Ausarbeitung des Falls umfasste 108 Seiten und musste innerhalb von 3 Wochen recherchiert und formuliert werden“, sagt er. Dennoch hat er nicht damit gerechnet die Prüfung als Jahresbester abzulegen. Derzeit ist er bei Bestattungen Birkhölzer in Erftstadt beschäftigt, wo auch die Ausbildung in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. „Es bereitet mir viel Freude, meine Erfahrungen zu teilen, Wissen zu vermitteln und so die Ausbildung anderer zu bereichern“, sagt er.