Gerade in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben wird für die Kühlung sehr viel Energie verbraucht. Die Erzeugung von Kälte erfolgt heute in der Regel in Kältemaschinen mit einem Kompressionskreislauf.Kältetechnik

Das größte Energiesparpotenzial liegt in der Optimierung der Verdampfungs- und Kondensationstemperatur. Durch moderne Regulierungsmethoden, wie zum Beispiel einen wassergekühlten Verflüssiger können Verbesserungen von bis zu 20 % und mehr erzielt werden. Ein für die Kühltemperatur optimales Kältemittel bringt weitere Energieeffizienz.

Der beste Standort für einen luftgekühlten Verflüssiger ist der Außenbereich eines Gebäudes. Außerdem sollte das Aggregat schattig aufgestellt werden. Bei mehreren Verflüssigern ist darauf zu achten, dass die Abwärme des einen Aggregats nicht von einem benachbarten angesaugt werden kann („Warmluftkurzschluss“). Wenn das Kälteaggregat in einem Raum installiert ist, sollte eine leistungsgeregelte Abluftanlage mit Luftnachströmung aus einem kühlen und trockenen Bereich installiert werden.

Wichtigen Einfluss auf die Energieeffizienz von Kühlanlagen haben auch die zu kühlenden Lagerräume oder Tiefkühlzellen. Hier ist sehr gute Wärmedämmung der Wände und Türen sowie eine gute Abdichtung gegen das Einströmen warmer Luft unabdingbar.

In vielen Fällen ist es innerhalb von fünf Jahren wirtschaftlich, kältetechnische Prozessgeräte zu erneuern oder neue Kühlhäuser anzuschaffen. Dabei sparen größere Investitionen häufig schneller und mehr Geld ein als vereinzelte oder kleinere Maßnahmen. Auf jeden Fall aber lohnt es sich, seine Mitarbeiter zu motivieren und zu sensibilisieren: Wird Kälte und Kühlung als kostbares Gut wahrgenommen und werden Anreize zum Energiesparen gegeben, kann ein Unternehmen schnell die Energiekosten senken.



Tipps und Hinweise:

  • Zu tiefe Temperaturen im Kühllager sind teuer (4 % Energieeinsparung pro °C).
  • Zu langes und häufiges Öffnen der Kühlraumtüren lässt kalte Luft entweichen und feuchte, warme Luft einströmen: Dadurch vereist der Verdampfer schneller, die Kälteübertragung wird erheblich verschlechtert und häufiges, teures Abtauen wird notwendig.
  • Zu hohe Beleuchtungsdauer und Lichtleistung führen zu unnötigem Wärmeeintrag: Es empfiehlt sich der Austausch durch LED-Lampen sowie der Einbau von Präsenzmeldern.
  • Die Anlagensteuerung sollte bei durchgehendem Ventilatorbetrieb geprüft werden.
  • Unzureichend gedämmte Türen und Umschließungsflächen führen dauerhaft zu hohen Energieverlusten. Das Wechseln defekter Türdichtungen ist oft auch in Eigenleistung möglich.
  • Kälteschutzvorhänge dienen der Verminderung von Lüftungsverlusten; es gibt sie als Streifenvorhänge und bei größeren Anlagen in Form von Luftschleieranlagen.
  • Der Verdampfer sollte nur nach Bedarf abgetaut werden.
  • Die Kältetechnik sollte regelmäßig vom Fachbetrieb kontrolliert und gewartet werden.
  • Durch Einbringung von Styroporkartons lässt sich bei Teilbelegung von Kühlräumen das zu kühlende Luftvolumen verringern.

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