Regionaldialog 2015

Regionaldialog "Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz" machte Station in DüsseldorfRegionaldialog in Düsseldorf

Wollseifer: Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz ein "maßgeblicher Fortschritt für ein energieeffizientes Deutschland".

"Düsseldorfer Erklärung" zur Koordinierung der Klimaschutzprojekte zwischen Land und Handwerk sowie Kooperationsvereinbarung mit der KlimaExpo.NRW gezeichnet

Mit dem "Regionaldialog Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz" haben das Bundeswirtschafts- und das Bundesumweltministerium, der DIHK und der ZDH im Rahmen ihrer gemeinsamen "Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz" ein Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen Politik, Verbänden und Praktikern auf dem Gebiet der Klimawende geschaffen. Am 13. April 2015 machte die Regionalkonferenz Station in Düsseldorf - mit greifbaren Resultaten. Spitzenrepräsentanten von Land und Handwerk unterzeichneten eine "Düsseldorfer Erklärung" zur Energiewende und Klimaschutz, die anschließend Bundesumweltministerin Barbara Hendricks übergeben wurde. Ferner besiegelten der gastgebende NRW-Handwerkstag und die Landesgesellschaft KlimaExpo.NRW ihre langfristige Zusammenarbeit in Form eines Kooperationsvertrages.

Bis 2022 präsentiert die Landesgesellschaft KlimaExpo.NRW erfolgreiche Energie- und Ressourceneffizienz-Projekte und fördert als Leistungsschau und Ideenlabor eine Mitmachkultur im Klimaschutz. Um diese Klimaziele auch in der Wirtschaft stärker zu verankern, arbeitet die KlimaExpo.NRW ab sofort offiziell mit dem Nordrhein-Westfälischen Handwerkstag zusammen. Im Rahmen des Regionaldialogs unterzeichneten NWHT-Hauptgeschäftsführer Josef Zipfel und die Geschäftsführer der Expo Fortschrittsmotor Klimaschutz GmbH Dr. Heinrich Dornbusch und Wolfgang Jung eine Kooperationsvereinbarung. Sie bildet die Grundlage für gemeinsame Aktivitäten beider Partner in den verschiedenen Themenfeldern wie Energiewende, Effizienz, Stadt- und Regionalentwicklung. Konkret sollen u.a. mit Hilfe von gemeinsamen Themenrouten klimaexzellente Gebäude, energetisch optimierte Handwerksunternehmen und vorbildliche Bildungsaktivitäten aufgezeigt und dadurch weitere Handwerksunternehmen zum Mitmachen motiviert werden.

Kurz zuvor hatten Dornbusch, der Chef der Staatskanzlei NRW, Franz-Josef Lersch-Mense, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, sowie der Präsident des NRW-Handwerkstages und der HWK Düsseldorf, Andreas Ehlert, eine "Düsseldorfer Erklärung" unterzeichnet. Die Erklärung zielt darauf ab, die vielfältigen Aktivitäten des Wirtschaftsbereichs auf Landesebene im Rahmen der Handwerksoffensive Energieeffizienz NRW; die Klimaschutzpolitik, -initiativen und -institutionen des Landes sowie die Fördermaßnahmen der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz des Bundes aufeinander abzustimmen, zu koordinieren und nach Möglichkeit zu bündeln. Die Unterzeichner vereinbarten konkret, ihre jeweiligen Vorhaben wechselseitig zu unterstützen und zu vernetzen und auch in der Öffentlichkeitsarbeit eng zu kooperieren.

Eingangs der Veranstaltung hatte Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks eine "massive Tempoverschärfung bei Energieeinsparung und -vermeidung" eingefordert. "Anders lassen sich die ambitionierten CO2-Ziele für Deutschland kaum noch erreichen". Hendricks würdigte die anschiebende Rolle der Handwerksorganisation, welche - beispielhaft auf NRW-Landesebene im Rahmen einer konzertierten "Handwerksoffensive Energieeffizienz NRW" - die vielfältigen Aktivitäten des Wirtschaftsbereichs mit den Kommunen, hinsichtlich Marketing und Fachkräftegewinnung sowie zur betrieblichen Optimierung des Energie- und Ressourcenverbrauches bündele und vorantreibe. Im Rahmen der Mittelstandsinitiative komme namentlich der Kooperationsgemeinschaft der Umweltzentren des Handwerks unter Leitung des Zentrums für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf eine Vorreiterrolle zu. Im Bundesgebiet unterhält die Initiative sieben Werkstätten, die Beratungsinstrumente für sieben Handwerksbranchen erproben, eine davon in NRW bei der Handwerkskammer Münster für das Friseurhandwerk. Die Umweltzentren als strategische Partner der Mittelstandsinitiative haben einen Werkzeugkoffer zur Erfassung der betrieblichen Situation und mit Beratungshilfen entwickelt.

Für die Landesregierung betonte der Chef der Staatskanzlei Franz-Josef Lersch-Mense, dass "die Umsetzung der Energiewende ein Generationenprojekt ist, das von vielen Akteuren gemeinsam getragen werden muss, um erfolgreich zu sein. Handwerk und Mittelstand spielen für den Erfolg der Energiewende und für das Erreichen der Klimaschutzziele eine wesentliche Rolle. Hier wird die eigentliche Arbeit geleistet und hier werden energieeffiziente Produkte und neue innovative Unternehmenskonzepte entwickelt. So werden Energiewende und Klimaschutz zu Fortschrittsmotoren, die nicht nur in Nordrhein-Westfalen belebend auf die Wirtschaft und den Erhalt von Arbeitsplätzen wirken".

Für den Zentralverband des deutschen Handwerks als Partnerorganisation der Mittelstandsinitiative unterstrich Präsident Hans Peter Wollseifer die Bedeutung der über die Mittelstandsinitiative geschaffenen, "gleichgerichteten, alle Akteure und Handlungsebenen einbeziehenden Anstrengung für ein energieeffizientes Deutschland" als "maßgeblichen Fortschritt", mahnte jedoch Nachbesserungen beim finanziellen Anreiz zu energetischer Modernisierung an: "Bund und Länder stehen dringender denn je in der Pflicht, mittels einer durchgreifenden Steuerförderung der Gebäude-Energiesanierung einen entscheidenden Impuls zur Verbrauchssenkung zu setzen." Ferner sprachen IHK-Geschäftsführer Klaus Zimmermann, der leitende Energieexperte der Verbraucherzentrale NRW, Udo Sieverding, sowie der Präsident des Fachverbands Elektrotechnische Handwerke NW Lothar Hellmann, der ein eindrucksvolles Plädoyer fürs "Anpacken: Machen und Umsetzen beim Energiesparen" hielt. "Die ungenutzten Effizienzpotenziale am und im Gebäude, auch in den Unternehmen, sind endlos", motivierte Hellmann die annähernd 200 Fachleute und Praktiker im Plenum. "Und es ist das Handwerk, das mit seiner hohen Qualifikation und seiner regionalen Verwurzelung den maßgeblichen Grundpfeiler für das Roll-Out modernster Energie-Technologien darstellt", ergänzte NWHT-Präsident Andreas Ehlert, der die Veranstaltung auch moderierte.

Hintergrund: Alle Experten von Wirtschafts- und Umweltschutzverbänden und die Regierungen in Bund und Land sind sich einig in der Einschätzung, dass es einer erheblichen Beschleunigung und Verbreiterung der Aktivitäten zur Verbesserung der Energieeffizienz bedarf, wenn die ambitionierten Klimaziele in Bund und Land noch erreicht werden sollen. Ebenso Konsens ist, dass die Energiewende auf breiter Basis nur unter flächendeckendem Einbezug der kleinen und mittleren Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk gelingen kann. Mit der bundesweiten Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz fördern deren Partner - das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, der Zentralverband des Deutschen Handwerks und der Deutsche Industrie- und Handelskammertag – den Dialog zwischen Politik und mittelständischer Wirtschaft vor Ort sowie die dezentrale Information, Beratung und Qualifizierung. Speziell das Handwerk stellt einen der bedeutendsten Pfeiler für ein nachhaltiges sowie energie- und ressourceneffizientes Wirtschaften dar. In seiner Handwerksoffensive Energieeffizienz NRW bündelt die Handwerksorganisation landesweit die Aktivitäten des Wirtschaftsbereichs mit den Kommunen, hinsichtlich Marketing und Fachkräftegewinnung sowie der betrieblichen Optimierung des Energie- und Ressourcenverbrauches.

www.klimaschutz.nrw.de
www.handwerksoffensive-energieeffizienz.de
www.klimaexpo-nrw.de

Quelle: Pressemitteilung NWHT vom 13. April 2015


Das Foto zeigt:
v. l.: Franz-Josef Lersch-Mense, Chef der Staatskanzlei des Landes NRW; Wolfgang Jung, Geschäftsführer KlimaExpo.NRW, Gabriele Poth, Leiterin des Zentrums für Umwelt und Energie der HWK Düsseldorf; Hans Peter Wollseifer, Präsident des ZDH; Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer KlimaExpo.NRW; Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster; Reiner Nolten, Hauptgeschäftsführer des WHKT; Josef Zipfel, Hauptgeschäftsführer des NWHT; Andreas Ehlert, Präsident des NWHT