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Pressemitteilung Nr. 7 vom 4.2.2021Dienstleistungsbranchen gehen in die Offensive

Die von einem unabsehbar lange dauernden Lockdown hauptbetroffenen Branchen und ihre Interessenvertretungen machen jetzt in der Region mobil. Die Handwerkskammer hat mit einer enggeführten Folge von Obermeisterkonferenzen den Auftakt gemacht. Im virtuellen Meeting am 26. Januar den Fokus auf Brandsituation in den Dienstleistungsbranchen gelegt - sechs Wochen nach Beginn des Lockdowns für die Friseure und Ladenhandwerke und dreizehn Wochen nach der Schließungsverfügung für die Kosmetikstudios. Sie nutzt die dort vorgetragenen besorgniserregenden Lageberichte aus den stillgesetzten Unternehmen nun, um die Landesregierung über den zugespitzten Krisenzustand zu informieren, aber auch um Lösungsansätze und haltbare Argumente für die Forderung nach rascher Wiederöffnung vorzutragen.

Solidaraktion der Solingen-Wuppertaler Innungen

Eine eigene, eindrucksvolle Aktion zur Stärkung der notleidenden Friseurbetriebe startete jetzt die Kreishandwerkerschaft Solingen-Wuppertal; die Innungsgemeinschaft aller unter dem KH-Dach zusammengeschlossenen Gewerke unterstützt die existenzbedrohlich ausgezehrten 65 Salons der regionalen Friseurinnung mit einem Sonderbeitrag in Gesamthöhe von 100.000 Euro. „Im Unterschied zu Handel und Gaststätten, die Umsätze durch Abhol- und Onlinedienste generieren können, bleiben die körpernahen Dienstleister ohne Einnahmen,“ begründete Kreishandwerksmeister Arnd Krüger den Hilfs-Akt. „Staatliche Hilfen kommen, wenn überhaupt, schleppend und in anämischer Dosis. Die Kosten laufen aber weiter. Jetzt sind die Rücklagen aufgebraucht, jetzt droht der Ruin.“

Die Kreishandwerkerschaft Duisburg berief vor dem gleichen dramatischen Hintergrund lokale und überregionale Medien ein, um Öffentlichkeit herzustellen. Die Friseur-Innung der Hafenstadt stellte dabei ein eigenes Hygienekonzept vor. „Wir können sofort öffnen“, machte der stellvertretende Innungsobermeister Markus Lotze vor versammelter Presse klar.

KH Mettmann ruft zum Autokorso auf

Die benachbarte Kreishandwerkerschaft Mettmann hat ihre vom Shutdown betroffenen Mitgliedsunternehmen zu einer Autokorso-Demo am 5. Februar aufgerufen. Der ordnungsbehördlich auf einige Dutzend Fahrzeuge beschränkte Protestzug endet mit einer symbolischen Handlung: KH-Geschäftsführer Torben Viehl und der Obermeister der Friseur-Innung Kreis Mettmann, Uwe Ranke, überreichen Landeswirtschaftsminister Professor Andreas Pinkwart eine Box mit „abgelegten“ Haarkämmen.

Bereits in der Vorwoche haben die Mitglieder der Essener Friseurinnung in einem öffentlichen Brandbrief an den Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen auf ihre Notlage aufmerksam gemacht; eine kurzfristig einberufene Expertenrunde mit der Stadt, Steuerberatern und der Agentur für Arbeit in der Kreishandwerkerschaft beriet über die zugespitzte Situation und Hilfsmöglichkeiten.

Kosmetiker noch länger betroffen

Aber auch die noch länger darbenden Kosmetikbetriebe suchen die Offensive. Rose Braun vom Düsseldorfer Institut Dermalingua gehört zu den Promotorinnen einer bereits im ersten Lockdown im letzten Frühjahr Online-Petition. Kosmetikunternehmerin Kathrin Weise-Walhöfer, ebenfalls mit Firmensitz in Düsseldorf, hat unter Verweis auf die elaborierten Gesundheitsschutzvorkehrungen in ihrer Betrieben Klage vor dem Oberverwaltungsgericht eingereicht – und ebenfalls erhebliche Solidaritätswirkung aus der Kollegenschaft ausgelöst. 

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