Pressemitteilung Nr. 5 vom 27.1.2021Ausbildungsbilanz für den Wirtschaftsbereich an Rhein und Ruhr
Ehlert: „Pandemie-Jahr 2020 schwerer Rückschlag für den Nachwuchsbedarf im Handwerk“
Die HWK Düsseldorf legte jetzt ihre vorläufige Schlussbilanz für das Ausbildungsjahr 2020 vor. Danach konnte dank erheblicher Beratungs-, Kommunikations- und Vermittlungsanstrengungen der coronabedingte Rückgang bei den Ausbildungs-Neuverträgen letztendlich bei einem Minus von 8,9 Prozent eingedämmt werden, nachdem noch im Sommer die Datenlage auf ein deutlich zweistelliges Minus hinzudeuten schien. „Das Handwerk ist vorerst mit einem blauen Auge davongekommen. Das Pandemie-Jahr hat dennoch einen schweren Rückschlag für den wachsenden Nachwuchsbedarf im Handwerk bedeutet“, fasste der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert die aktuelle Lage auf dem handwerklichen Ausbildungsmarkt an Rhein, Ruhr und Wupper zusammen.
Die Entwicklung in den einzelnen Handwerken verlief dabei äußerst unterschiedlich. Während die Kfz-Branche (Kfz-Mechatroniker/in -17%) sowie die Friseure (-23%) die Auswirkungen der Pandemie besonders schmerzhaft zu spüren bekamen, konnten wichtige Ausbildungsberufe aus dem Bau- und Ausbaugewerbe wie das Maurerhandwerk (+ 22 %), die Dachdecker (+5 %) und die Tischler (+2 %) sogar zulegen; positiv schnitt auch die Ausbildung im Bäckerberuf (+ 11 %) ab. „Corona wirkte sich auch auf die Berufswahl aus: Ausbildungsberufe, die mit viel Aufenthalt im Freien verbunden sind, haben Konjunktur, genauso wie das Lebensmittelhandwerk, das vom Trendthema qualitätsvolle Nahrungsmittel profitiert. Personenbezogene Dienstleistungen gerieten dagegen in den Sog der Pandemie. Das unter strukturellen Problemen leidende Kraftfahrzeuggewerbe büßt vorübergehend an Strahlkraft ein. Handwerkspräsident Ehlert: „Wer eine Lehrstelle im Handwerk sucht, der hat weiterhin beste Chancen. Alle, die Teamwork, eine erfüllende Arbeit, Zeitflexibilität und kurze Aufstiegswege suchen, sind weiterhin bestens im Handwerk aufgehoben. Arbeit ist in den allermeisten Betrieben da!“
Vergleichsweise gut ist das ausbildende Handwerk in Düsseldorf und am Mittleren Niederrhein durch das Pandemie-Jahr 2020 gekommen. Mit -4,4 Prozent in Düsseldorf, -6,5 Prozent in Mönchengladbach und -7,7 Prozent im Kreis Mettmann fiel der Rückgang zum 31.12.2020 hier schwächer aus. Im Bergischen Land (Solingen und Wuppertal: -16 %; Remscheid: –19 %) schlug sich die Corona-Rezession dagegen am deutlichsten in der Ausbildungsbilanz nieder.
Auch im Ausbildungsjahr 2021 setzt der Wirtschaftssektor stark auf digitale Beratung und Information, etwa auf WhatsApp- und Zoom-Sprechstunden. Ehlert: „Wir wissen, dass es für viele Jugendliche schwer ist, auf diese Weise den Reiz und das Anforderungsprofil eines Handwerksberufes kennenzulernen. Aber es geht. Und ich kann versprechen: Unsere Beraterinnen und Berater haben ein offenes Ohr für alle, auch die individuellsten Fragen rund um das Thema Ausbildung werden wir beantworten.“ Bewährt hat sich in dieser Krisensituation nicht zuletzt das Matching-Angebot der „Passgenauen Besetzung“. Das Beratungsteam der Kammer versucht Interessenten und offene Stellen zusammenzubringen und hat alleine im vergangenen Jahr rund einhundert junge Menschen auf ihrem Weg in die handwerkliche Ausbildung begleitet. Ehlert: „Wir werden alles unternehmen, um die Türen unserer Ausbildungsbetriebe für interessierte Jugendliche zu öffnen!“
Freie Ausbildungsplätze: www.handwerk-lehrstelle.de
Ausbildungsberatung: www.hwk-duesseldorf.de
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