Pressemitteilung Nr. 37 vom 20.8.2018Offenlage des neuen Luftreinhalteplans Düsseldorf

Keine Diesel-Fahrverbote geplant

"Die Bezirksregierung setzt auf die Verantwortlichkeit und das Zusammenwirken aller Verursacher von NO2-Emissionen im Sinne des Gesundheitsschutzes statt auf ein Totschlag-Werkzeug wie Fahrverbote", begrüßt der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf den von der Mittelbehörde offengelegten Entwurf für einen neuen Luftreinhalteplan für Düsseldorf. "Fahrverbote für eine bis heute aus Umweltgründen geförderte Spritsorte wären ein unverhältnismäßiger Eingriff. Sie würden das zu lösende Problem durch Umgehungsstaus noch vergrößern, spätestens ab einer Aussperrung von Fahrzeugen der Abgas-Norm Euro 5 / V schwerwiegende Versorgungsprobleme verursachen und den Verbraucher in Haftung nehmen für Fehlentscheidungen von Politik und Industrie", so Andreas Ehlert.

Das Handwerk ist auf Mobilität angewiesen. Der Wirtschaftsbereich unterstützt im übrigen ausdrücklich Lösungen, die den ÖPNV stärken und die Verkehrsträger besser miteinander vernetzen, also das Umsteigen auf Rad- und CarSharing an Mobilstationen erleichtern.

Andreas Ehlert: "Das Handwerk leistet jeden Tag seinen Beitrag".

"Dem Handwerk liegen Gesundheitsschutz und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Wir leisten jeden Tag unseren Beitrag", betont Ehlert. "Das Handwerk ist Ausrüster der Energiewende am Bau und Dienstleister der Gesundheitsversorgung. Handwerksbetriebe haben in den vergangenen Jahren im Zuge der Umweltzonenregelungen flächendeckend in die Erneuerung ihres Fuhrparks investiert und ihn im Vertrauen auf die Umweltverträglichkeit und die Einhaltung der gesetzlichen Abgasgrenzwerte in weiten Teilen mindestens auf Euro 5 Standard gebracht. Jetzt müssen alle Verursacher gemeinsam noch energischer zusammenwirken, um das Problem drohender Fahrverbote vom Tisch zu kriegen", mahnt der Handwerkspräsident. "Wenn Düsseldorfer Handwerksorganisationen Mobilitäts- und Klimawende-Pakte mit der Stadt schließen, Tischler Reparaturfahrten mit dem Lasten-E-Bike machen und hiesige Bäcker die Fahrzeugindustrie zur verbrennungsfreien Modellinnovation treiben können, dann können auch Busunternehmen ihren Fahrzeugpark nachrüsten und Stadtwerke Taxistände mit Stromtankstellen ausstatten", so Ehlert wörtlich. Vor allem müssten sich die Fahrzeughersteller, die betrügerische Softwaremanipulation betrieben haben, endlich ihrer Verantwortung als maßgebliche Verursacher der Stickstoff-Malaise bewusst werden und kostenlos für Wagenbesitzer und Werkstätten Hardware nachrüsten.

Kammerpräsident Ehlert, der auch die Dachorganisation Handwerk.NRW führt, fordert darüber hinaus bei der vom Land generell vorgesehenen Überprüfung die Düsseldorfer Messstandorte, an denen nach Berechnungen des Luftreinhalteplans weiterhin mit Überschreitungen zu rechnen ist, prioritär auf ihre rechtskonforme und abgewogene Verortung hin zu überprüfen. "Standorte unmittelbar am Straßenrand oder halb von Bäumen überdeckt können die Messwerte verfälschen", ergänzt Ehlert, der sich im übrigen grundsätzlich für einen Bestandsschutz für gewerblich genutzte Fahrzeuge im Rahmen der üblichen Nutzungsdauer ausspricht.

Der Planentwurf wird vom 21. August bis 20. September 2018 auf der Webseite der Bezirksregierung veröffentlicht und kann heruntergeladen werden.

Konrad Alexander Europawahl

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