Auf einem Holzbauzaun steht mit gesprühter Farbe "Stadt für Alle" und "Mietwahnsinn stoppen".
HWK Düsseldorf

Eine Studie belegt: Immer mehr Betriebe werden aus den Innenstädten verdrängt. Die Handwerkskammer Düsseldorf fordert ein Umdenken bei der Stadtentwicklung.Wohnungsbau verdrängt Handwerk

Im Regierungsbezirk Düsseldorf werden die Gewerbeflächen für Handwerk und Mittelstand knapp. Die Flächennot gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe und erschwert Gründungen, die zur Steigerung der Innovationskraft und Sicherung der Arbeitsplätze notwendig sind.

Studie „Standortsicherung für Handwerksbetriebe“ bestätigt die Lage

Durch die starke Fokussierung der Stadtplaner auf den Wohnungsbau – auch in den Innenhöfen – werden viele Handwerksbetriebe verdrängt. Dies zeigt auch eine  Studie des Instituts für Städtebau und Stadtentwicklung (ISS) der Uni Duisburg-Essen im Auftrag der Handwerkskammer Düsseldorf. Anhand empirischer Untersuchungen in den Düsseldorfer Stadtteilen Bilk und Flingern wurde nachgewiesen, dass die Innenentwicklung zur Erfüllung des enormen Bedarfs an Wohnungen zu einer entmischten Stadtstruktur führt. So werden einerseits ehemalige Gewerbeareale durch monofunktionale Wohnüberbauungen ersetzt, andererseits werden kleinere, ehemals durch Handwerksbetriebe genutzte Grundstücke in Blockinnenbereichen häufig mit lukrativeren Wohnbauten beplant oder Betriebe durch heranrückende Wohnbebauung verdrängt. Betriebsverlagerungen an den Stadtrand oder ins Umland sind die Folge. Für viele Unternehmen ist aber die Kundennähe ein wichtiger Standortfaktor.

Handwerkskammer fordert Umdenken

Wir brauchen eine Stadt der kurzen Wege. Charakter und Individualität der Städte lassen sich nur erhalten, wenn Wohnen und Arbeiten miteinander verbunden sind. Für die Bevölkerung erfüllt das Handwerk eine wichtige, wohnortnahe Dienstleistungs- und Versorgungsfunktion. Geht die räumliche Nähe verloren, hat dies auch höhere Verkehrsbelastungen zur Folge. Auch deshalb muss das Handwerk in den Innenstädten eine Zukunft haben. Die Handwerkskammer fordert:

  • Schutz bestehender Gewerbeflächen
  • Berücksichtigung des Handwerks bei der Neuentwicklung von Flächen

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Wir unterstützen Betriebe bei Standortproblemen

Der Bestandsschutz für Betriebe kann sich schnell ändern. „Ich war doch zuerst hier." Dieser Satz fällt oft in den Beratungsgesprächen der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Sachlage ist eine andere. Sobald eine sensiblere Nutzung wie Wohnen in der Nähe einer weniger sensiblen Nutzung wie Gewerbe genehmigt wird, hat sie auch ihre normalen Schutzansprüche gegen Lärm, Geruch etc.

Wird der vorhandene Handwerksbetrieb bei Plan- und Baugenehmigungsverfahren nicht richtig berücksichtigt, muss er ggf. mit Einschränkungen rechnen oder schlimmstenfalls den Betrieb verlagern. Das ist teuer, kann den Unternehmenswert mindern und zu Problemen bei der Betriebsnachfolge führen.

Die Handwerkskammer Düsseldorf unterstützt Betriebe. Je frühzeitiger Sie uns einbinden, desto größer sind die Chancen, dass wir gemeinsam eine Lösung finden können.



Sie sind betroffen oder haben ein Problem an Ihrem Standort? Rufen Sie uns an!

Florian Kienzl

Standortberater

Tel. 0211 8795-323

Fax 0211 8795-95323

florian.kienzl--at--hwk-duesseldorf.de

Weitere Infos

 Wohnen verdrängt Handwerk: Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 04.11.2019

 Mehr Gewerbeflächen in Innenstädten! Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 04.11.2019

 Mehr Schutz für Standorte in der Innenstadt: Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 12.09.2019

 Sonderumfrage des ZDH:
Betriebsstandorte im Handwerk: Um die Betroffenheit der Handwerksbetriebe von diesen Entwicklungen bewerten zu können, hat der ZDH im Zuge der Konjunkturberichterstattung für das erste Quartal 2019 gemeinsam mit 26 Handwerkskammern (21 in West- und 5 in Ostdeutschland) eine Umfrage zum Thema "Betriebsstandorte im Handwerk" durchgeführt. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass attraktive Gewerbeflächen insbesondere in den Ballungsgebieten knapper werden. Zudem gibt es Verdrängungstendenzen durch andere Gewerbetreibende oder Wohnbebauung und es fehlt an Erweiterungsmöglichkeiten um zu wachsen.