11. Dezember 2025Angehende Anlagenmechanikerin Jana John ist Azubi des Monats im Handwerk

Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft zeichneten 21-jährige Moerserin aus.

Unter den rund 20.000 Auszubildenden des Handwerks an Rhein, Ruhr und Wupper finden sich zahlreiche junge Persönlichkeiten, die ihre Ausbilderinnen und Ausbilder begeistern: aufgrund einer weit überdurchschnittlichen Begabung, weil sie ihren Berufswunsch sehr konsequent verfolgen, weil sie bereits früh Verantwortung übernehmen, weil sie auf ihrem Weg erfolgreich besonderen Erschwernissen standgehalten haben - oder einfach auch nur, weil sie mit Akribie daran arbeiten, das beste Wissen und Können zu erwerben.

Ein solcher „Fall“ ist Jana. Die Abiturientin hatte während ihrer Kindheit und Jugendzeit eigentlich nur aus den Tischgesprächen Details von der Arbeit ihres Vaters Thomas John, dem Miteigentümer des SHK-Unternehmens Düngen GmbH in Moers-Repelen. Auf den vermeintlich vorgezeichneten nächsten Qualifizierungsschritt, zumal mit sehr guten Noten: ein Hochschulstudium, hatte Jana nach Abschluss ihrer Gymnasialzeit aber wenig Lust: „Nach dreizehn Jahren stupiden Sitzens und Lernens hatte ich einfach das Bedürfnis, richtig wirksam werden zu wollen“, berichtete Jana John bei einem Pressegespräch am Donnerstag im Familienbetrieb von Ihren Beweggründen, statt dessen eine Berufsausbildung im Handwerk - genauer: die dreieinhalbjährige Lehre zur Anlagenmechanikerin in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik - anzufangen.

Vom Ferienjob zum "Erweckungserlebnis"

Ein Ferienjob „zuhause“ ein Jahr vor dem Abi wurde dann zum „Erweckungserlebnis“: „Ich hab mitgeholfen, in einem Rohbau Leitungen zu verlegen und anzuschließen, und hab offenbar vernünftige Arbeit in akzeptabler Zeit abgeliefert", erinnerte sich die talentierte Nachwuchskraft. „In der Bewerbungsphase nach dem Abi kam dann der Moment, wo ich mir selbst Farbe bekannt habe: ‘Ich mach das jetzt!‘ - und hab den Lehrvertrag unterschrieben.“ Mittlerweile ist Jana John im dritten Ausbildungsjahr - und kommt glänzend zurecht. Ein besonders befriedigender Aspekt in der Lehre und der konkreten handwerklichen Tätigkeit sei, so die Auszubildende, „dass die Anforderungen und Arbeiten systematisch aufeinander aufbauen.“ Einen „Schonraum“ für sie gebe es im Alltag dabei nicht - und den will Jana auch nicht: „Ich fahre ganz normal mit den Monteuren raus und mache, was ansteht. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, trete ich einen Schritt zurück, und setze nochmal an. Alle helfen Allen". 'Normal' heißt für Jana John im Übrigen auch: Keine Verkürzung der Lehrzeit, was aufgrund ihres weiterführenden Schulabschlusses möglich wäre. „Ich will alles am Ende auch gut können!“

Wissensdurst und Akribie

„Sie hat diesen Wissensdurst. Sie hört zu. Der Rest ist Übung“, formulierte Thomas John seine Zufriedenheit mit der Kompetenzentwicklung seiner Tochter zurückhaltend. Das Blitzen in den Augen verrät mehr von seinen Emotionen: Großen Stolz nämlich, auf die „Auszubildende des Monats“ Dezember 2025 von Handwerkskammer Düsseldorf und Kreishandwerkerschaft Wesel. „Aber nicht nur der Vater und verantwortliche Ausbilder, sondern auch der Leiter der überbetrieblichen Ausbildungswerkstatt und die Lehrer am Berufskolleg halten große Stücke auf Jana“, ergänzte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert, der die Laudatio auf Jana hielt, das Bild. „Sie lässt sich kein X für ein U vormachen“. „Sie setzt das um, was ihr aufgegeben worden ist.“ „Wenn es mal hakt, fragt sie, und weiter geht's, bis alles komplett fertig ist.“ „Sie hält alles akkurat nach, lässt nichts liegen.“ Das sind die Botschaften und O-Töne, die wir über Jana und ihre Performance zu hören bekommen haben“, führte Ehlert aussagekräftige Belege an. Darüber hinaus überzeuge Jana die Kundschaft bereits mit ihrer Beratungskompetenz: „Anschließend klingelt im Büro das Telefon und kommen die Bestellungen und Aufträge!“

Große Pläne für die Zukunft

Und auch Kreishandwerksmeister Günter Bode bekräftigte als Co-Laudator: „Die Lehrlingswarte unserer 13 Innungen haben einstimmig für Jana als 'Azubi des Monats' optiert. Denn es spricht sich bei uns auch über die Gewerkegrenzen herum, wenn jemand in den Nachwuchsjahrgängen so anstellig, lernbegierig und zuverlässig ist, an Projekte so unerschrocken und selbstständig rangeht und deshalb auch technisch überdurchschnittlich gut drauf ist, und dazu auch noch im Team als Person und Mitarbeitende prima ankommt.“ Kennzeichnend an Jana John - so der erste Handwerker des Kreises - sei außerdem „ihr Wille, schon jetzt zu wissen, dass sie nach abgelegter Gesellenprüfung fachtechnisch ganz top werden und gleich auch noch die Meisterquali erwerben möchte“. Eine Ambition, die auch den Papa ungemein freut, der nun umso berechtigter Hoffnung hegen darf, in wessen zuverlässige Hände er sein Unternehmen eines nicht allzu fernen Tages (wahrscheinlich) weitergeben darf.

Auch im Privaten kommt Jana John ihr rechtzeitig entdecktes Faible für Technik und Werkzeug übrigens perfekt zugute: als Bikerin auf schwerer Maschine gibt es auch am Feierabend reichlich zu schrauben.