Lieferwagen fährt auf einer Straße in der Stadt.
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14. Juni 2023Handwerk mahnt mehr kommunale Berücksichtigung bei Parkraumbedarf an

HWK-Vollversammlung verabschiedete Resolution.

Die Standortinteressen von Handwerksunternehmen in der Stadtentwicklung beherrschten die Tagesordnung auf der diesjährigen Sommer-Vollversammlung der Handwerkskammer Düsseldorf. Hintergrund für den Themenschwerpunkt ist eine zunehmende Reduzierung von öffentlichem Parkraum und - vor allem in Großstädten - eine Ausweitung der Bewohnerparkgebiete sowie um sich greifende Überlegungen zur Ausweisung autofreier Quartiere. Hier drohen Konflikte mit den Mobilitätsanforderungen der Handwerksbetriebe, die in der Nähe der jeweiligen Einsatzorte beim Kunden Stellflächen benötigen, welche aber auch für ihre Kunden erreichbar sein müssen.

Individual- und Wirtschaftverkehr gleichrangig berücksichtigen

Die Städte an Rhein, Ruhr und Wupper sollen in ihrer kommunalen Mobilitätsplanung deshalb künftig systematisch darauf achten, die Erfordernisse zu emissionsmindernden Beschränkungen für den Individual- und Wirtschaftsverkehr und den vitalen Parkraumbedarf von Handwerk und Gewerbe gleichrangig zu berücksichtigen. Dies fordert eine Resolution ein, die das oberste Entscheidungsgremium der HWK in seiner Plenarsitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen hat.

Dabei bekennen sich die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Selbstverwaltungsorganisation in ihrer Entschließung einmütig zur Zielsetzung, den Parkdruck in den Cities zu verringern. „Das Handwerk teilt das Ziel einer nachhaltigen Mobilitäts- und Verkehrspolitik und wirkt deshalb in vielen Kommunen an Mobilitätspartnerschaften mit,“ heißt im Resolutionstext wörtlich. Zahlreiche Betriebe stellten derzeit auf kleinere Fahrzeugtypen um oder nutzten Lastenräder, wo dies zur Auftragserledigung sinnvoll ist.

Stellflächen für Wirtschaftsverkehr sichern

Neuregulierungen der Mobilitätsströme dürften auch vor dem Hintergrund der starken handwerkseigenen Klimaschutzaktivität nicht zu Lasten verkehrlicher Erreichbarkeit aller Ziele und einer ausreichenden Anzahl an Stellplätzen in Kundennähe gehen. „Es bleibt auf lange Sicht dabei, dass Handwerker und Serviceleister beim Gros ihrer Transportfuhren mit Material und Werkzeug auf Nutzfahrzeuge angewiesen sind,“ betonte HWK-Präsident Andreas Ehlert in seiner Begründung der Beschlussvorlage. „Bauhandwerker müssen auf die Baustellen, Bäcker und Caterer müssen zu Veranstaltungsorten, Installateure in die Heizkeller, wenn die Städte auch in Zukunft versorgt und erneuert werden sollen.“

Konkret verlangt das Handwerk Ausnahmegenehmigungen zum Parken am Betriebssitz für in Bewohnerparkgebieten ansässige Unternehmen. In Gebieten mit hohem Parkdruck und in autofreien Quartieren sollen außerdem und ergänzend zum Handwerkerparkausweis spezielle Stellflächen für den Wirtschaftsverkehr eingerichtet werden, die nicht nur zum Be- und Entladen für Logistikzwecke, sondern auch über längeren Zeitraum hinweg in Kundennähe genutzt werden dürfen. Schließlich mahnt das Handwerk die Errichtung von smarten Parkleitsystemen an, die mit Hilfe von Sensoren freie Parkplätze im öffentlichen Raum erfassen und über digitale Kanäle anzeigen.

 

 

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