Die Teilnehmenden posieren für ein Pressefoto. Sie zeigen stolz ihre Urkunden.
HWK Düsseldorf / Wilfried Meyer

2. Dezember 2025Deutsche Meisterschaft im Handwerk

Teilnehmende aus dem Kammerbezirk performten stark

13 Erste Plätze auf Landesebene und zwei Bundessiege künden von hoher Qualität der handwerklichen Ausbildung an Rhein und Ruhr.

Die hohe Qualität der handwerklichen Ausbildung an Rhein und Ruhr lässt sich Jahr für Jahr auch an den Endresultaten der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk - German Craft Skills (DMH)“ ablesen. Beim 2025er Durchgang des Leistungswettbewerbs für Gesellenprüflinge glänzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Handwerkskammer- und Regierungsbezirk Düsseldorf allerdings so zahlreich wie lange nicht - vor allem beim DMH-Durchgang auf NRW-Landesebene. Hier konnte die HWK bei ihrer vorweihnachtlichen Bestenehrung gleich dreizehn Ersten Siegerinnen und Siegern im Wettbewerbsdurchlauf für Nordrhein-Westfalen gratulieren - sowie zwei Erstplatzierten beim DMH auf Bundesebene. Vier zweite Siege und vier Drittplatzierte im bundesweiten Contest sorgen insgesamt für eine selten geballte Präsenz des Junghandwerks aus dem Großraum Düsseldorf - Rhein / Ruhr und dem Niederrhein auf dem „Treppchen“.

Die Mehrzahl der eingereichten Arbeitsproben waren Gesellenstücke; ein kleinerer Teil der Nachwuchs-Besten wurde in originären Leistungswettbewerben der Berufsfachverbände ermittelt. Dabei mussten in der Regel vier Qualifizierungsstufen auf Innungs-, Kammer-, Landes- und nationaler Ebene erfolgreich durchgestanden werden.

Beste haben sich in vier Wettbewerbs-Stufen durchgesetzt.

Als Lohn der Anstrengung winkt den Siegerinnen und Siegern ein bis zu 3-jähriges Weiterqualifizierungs-Stipendium der Stiftung Begabtenförderung Berufliche Bildung im Wert von bis zu 9.135 Euro zum Beispiel für eine Meisterfortbildung. Erfolge beim DMH bahnen außerdem den Weg zur Teilnahme an Berufemeisterschaften auf europäischer Ebene (den „EuroSkills“, die alle zwei Jahre und 2027 übrigens in Düsseldorf ausgetragen werden); international krönen und beschließen - ebenfalls überjährig - „World skills“ die Wettbewerbskaskade.

Im Ausbildungsberuf zum Holz- und Bautenschützer in der Fachrichtung Bautenschutz setzte sich Eric Herberg aus Wesel als 1. Bundessieger durch. Der Spezialist für Bauwerkserhalt hatte zuvor wegen guter Leistungen bereits seine Lehrzeit im Ausbildungsunternehmen Gebr. Quast GmbH (Duisburg) um ein halbes auf 2,5 Jahre verkürzen können. Als erfolgreiches Gesellenstück hatte Herberg eine porös gewordene, gemauerte Wandscheibe nach bestem aktuellen Stand der Handwerkstechnik abgedichtet - und dabei zunächst eine Wassereintrittsquelle mittels Polyurethanschaum gestoppt, den schadhaften Mauerabschnitt mittels Dichtschlämmen stabilisiert, eine Horizontalsperre über der Fußleiste gelegt und abschließend eine Schleierinjektion durchgeführt, bei eine zusätzliche Abdichtmasse von innen nach außen gedrückt wird. Den Juroren gefiel neben der handwerklichen Finesse außerdem das präzise skizzierte Abdicht-Konzept von Eric Herberg und dessen sorgfältige Dokumentation der Arbeiten.

Eine weitere Bestplatzierung auf Bundesebene gelang Lara Willmsen. Die Nettetalerin (Ausbildungsbetrieb: Kosmetik Edler Inh. Margot Schut, Kaarst) hatte als mehrstufige Arbeitsprobe vier Aufgaben umzusetzen: eine klassische Gesichtsmassage, eine Hautdiagnose mit Pflegeempfehlung, eine Maniküre mit Applikation eines Nageldesigns sowie ein Make-Up zum Thema „weihnachtlich“. Die Jury stellte die flüssige und rhythmische Ausführung der Massage und eine besonders hochwertige Nagelgestaltung unter Einsatz von Schellack statt des handelsüblichen Nagellacks heraus.

Herausragende Bestätigungen ihres Leistungsvermögens erfuhren außerdem als 1. Landes- und 2. Bundessieger Bäckerin Jonah Rosentreter aus Sonsbeck (Bäckerei BorBäcker Siebers, Essen), Bodenlegerin Saskia Przybilla aus Velbert (Hoops Bodenbeläge GmbH & Co.KG, Heiligenhaus), Dachdecker Tom Rodenbäck aus Moers (Piche Bedachungen und Zimmerei GmbH, Duisburg) sowie Zweiradmechatronikerin Lisa Schreyer aus Neukirchen-Vluyn (Motorrad Faßbender GmbH & Co.KG, Krefeld). Kaum weniger beachtlich die Leistungen des Solingers Malik Arslan, der als 1. Landessieger einen ausgezeichneten 3. Platz beim Bundes-Durchgang belegte (Ausbildungsbetrieb: Roland Weber Karosserie- und Fahrzeugbauermeister, Solingen), und damit ebenso gut abschnitt wie drei weitere Landes-Beste: Kauffrau für Büromanagement Lee-Ann Wingerath aus Jüchen (H.P. Albrecht GmbH, Dormagen), Steinmetz und Steinbildhauer Felix Boos aus Hof, der sein gestaltendes Handwerk bei Harald Kuhn in Neuss erlernt hat, sowie Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Mendu Selmani (Mönchengladbach, W & S Isolierungen).

Erste Landessiege im Leistungswettbewerb DMH haben außerdem der Elektroniker Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik Max Stratenwerth aus Wesel (Elektrotechnik Eimers, Hamminkeln) errungen, der ebenso bundesweit Vierter wurde wie Zahntechnikerin Katharina Landgraf aus Duisburg (Dentaltechnik Kragt GmbH, Moers). Maßschneiderin im Damenfach Lea Kröner aus Bergisch Gladbach, ausgebildet an der Deutschen Oper am Rhein, verbuchte neben ihrem Ersten Platz im Landesausscheid einen guten fünften Rang beim DMH auf Bundesebene. Einen 1. Landessieg errang außerdem Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker Yannik Siebeck aus Oberhausen (Heinrich Mühlen e. K., Mönchengladbach).

Für die herausragende gestalterische Qualität ihrer für den DMH eingereichten Gesellenstücke als 1. Preisträger in der Wettbewerbskategorie Gute Form ausgezeichnet wurden Maßschneiderin im Damenfach Anna Lucia Vogelsberg aus Essen (Theater und Philharmonie Essen GmbH) und Maßschneider Schwerpunkt Herren Joshua Engelhardt aus Düsseldorf (Deutsche Oper am Rhein).

Die Siegerurkunden und Stipendienbriefe an die zwei nationalen Champions sowie an alle weiteren Top-Platzierten überreichte HWK-Präsident Andreas Ehlert am Montag im Rahmen einer Feierstunde in der Handwerkskammer - und verhehlte in seiner Ansprache nicht seinen Stolz auf den fähigen Berufsnach-wuchs und die Performance der Ausbildungsunternehmen: „Insgesamt 25 Erste bis Dritte Landessieger-innen und Landessieger bedeuten eine Steigerung an Top-Erfolgen um 70 Prozent - Ein Ergebnis, das zu den besten zählt, das unser HWK-Bezirk je erreicht hat. Das ist ein dickes Ausrufezeichen - für einen herausragenden Jahrgang, aber auch für das gesamte regionale Handwerk", betonte der Kammerchef.

 

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