Kamingespräch 2016 - Rainer Schmeltzer zu Gast in der Handwerkskammer Düsseldorf.
HWK Düsseldorf

Pressemitteilung Nr. 41 vom 28.6.2016Arbeitsminister Schmeltzer beim Kamingespräch in der Kammer

NRW-Arbeitsminister: "Flüchtlinge sind die Fachkräfte von morgen"
Handwerker mahnen mehr Nachdruck bei der Schwarzarbeitsbekämpfung an

"Das neue Integrationsgesetz wird die ausbildungsbegleitenden Hilfen, die assistierte Ausbildung und die berufsvorbereitende Förderung für Flüchtlinge öffnen. Werden Lehrlinge anschließend übernommen, wird ein Aufenthaltsrecht für zwei weitere Jahre erteilt", informierte Landesarbeitsminister Rainer Schmeltzer am Montagabend mehrere Dutzend Familienunternehmer in der Landeshauptstadt über politische Fortschritte in der Flüchtlingseingliederung - und stellte klar, dass diese bundesweit gültigen Weichenstellungen von der NRW-Landesregierung vorangetrieben worden seien. Der zuständige Fachminister referierte auf Einladung der Handwerkskammer Düsseldorf im Rahmen eines Kamingesprächs.

Das Land finanziere außerdem über die Bundeszuständigkeit hinaus ab sofort selbst zusätzliche Sprachkurse, um die Integration der Vertriebenen mit Bleibeperspektive in den Arbeitsmarkt zu beschleunigen und sorge für eine Verknüpfung mit Maßnahmen zur Berufsorientierung und -Vor-bereitung. Die Vorrangprüfung zugunsten deutscher Langzeitarbeitsloser entfalle künftig in den Hochbeschäftigungsgebieten, nicht aber im Ruhrgebiet - was im Saal nicht ohne Widerspruch bei Anwesenden aus dieser Region blieb. Zustimmung bekam der Minister dagegen für seine Mahnung um Geduld: "Flüchtlinge füllen nicht die Fachkräftelücke von heute, sondern sind die Fachkräfte von morgen". "In den Handwerksbetrieben und bei den Handwerkskammern findet bereits ganz viel statt, um hierher geflüchteten jungen Menschen eine Perspektive zu geben",  ergänzte Schmeltzer ein Dankeschön der Landesregierung für den integrationsaktiven Wirtschaftsbereich.

Gastgeber Andreas Ehlert nutzte seinerseits die Gelegenheit des Ministerbesuchs, um eine nachhaltige Wohnraumversorgung für Flüchtlinge anzumahnen: "Auch da können wir als Handwerk helfen", betonte der Kammerpräsident, der anschließend ein weiteres Brandthema aufrief: "Wir brauchen mehr faire Arbeit auf den Baustellen und in der digitalisierten Welt des Plattform-Kapitalismus". Diese Forderung machte sich der Sozialminister zu Eigen, der ankündigte, die Schwarzarbeitsbekämpfung künftig noch stärker in den Fokus seiner Arbeit zu stellen. Handlungsleitend seien dafür die Empfehlungen einer vom Baugewerbe und der Düsseldorfer Kammer veranlassten und vom  Land geförderten Studie der RWTH Aachen anhand der Marktverhältnisse in Oberhausen. Die Projekterfahrungen von dort und modellhafte Ansätze in der Emscher-Lippe-Region und in Köln, wo Kontrollkapazitäten über Ordnungsgelder und Vertragsstrafen finanziert würden, sollen danach kommunal weitere Verbreitung finden.

Ehrengäste der bisherigen Veranstaltungen der Reihe "Kamingespräch" waren bislang unter anderen Christian Lindner, Hermann Gröhe und Hannelore Kraft.

Unser honorarfreies Bild (Quelle: Wilfried Meyer) zeigt (v. l.) Kammerpräsident Andreas Ehlert mit Integrationsminister Rainer Schmeltzer.  

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