40 Jahre Partnerschaft zwischen der Handwerkskammer Düsseldorf und den drei französischen Kammern.
40 Jahre Partnerschaft zwischen der Handwerkskammer Düsseldorf und den drei französischen Kammern.

2009 feierte die Partnerschaft zwischen den Handwerkskammern Düsseldorf, Tours, Blois und Chartres ihr 40-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass unterzeichneten die Partner eine gemeinsame Erklärung.Düsseldorfer Erklärung zum Handwerk in Frankreich und Deutschland

Das Handwerk spiegelt wie kaum ein anderer Wirtschaftsbereich die kulturellen Besonderheiten von Regionen und Nationen wider. Das gilt für das Handwerk der Partnerkammern im Centre ebenso wie im Bezirk Düsseldorf. Auf den ersten flüchtigen Blick bemerkt man oft nur die Unterschiede. Tatsächlich aber kennzeichnen das Handwerk in beiden Regionen grundlegende Gemeinsamkeiten:

  • Handwerker schaffen nachhaltige Werte, die auf der Basis persönlichen Könnens entstehen. Sie vereinen Tradition und moderne Technologien in praktischem Können, das sie an nachfolgende Generationen weitergeben. Handwerker stehen für die Maxime, Handwerk ist Qualität, oder es ist kein Handwerk.
  • Handwerker sorgen in ihren Betrieben mit menschlichem Maß für Vielfalt und Individualität, die eine Gesellschaft erst liebenswert macht.
  • Handwerker tragen zum Zusammenhalt in der Gesellschaft bei, weil sie ihre Wurzeln in der Region haben und sie in das soziale und wirtschaftliche Leben vor Ort in der Gemeinde und im Stadtteil eingebunden sind. Sie „weben“ damit das soziale Band zwischen der Wirtschaft, der Gesellschaft und im regionalen Zusammenhalt.
  • Handwerker bieten jungen Menschen einen praktischen Zugang zur Berufswelt. Sie tragen dazu bei, Wissen und Können zu sichern und legen zugleich den Grundstein für künftiges Einkommen und Beschäftigung.
  • Handwerker schaffen Innovationen, weil sie zugleich nahe bei den technologischen Herausforderungen und den Bedürfnissen der Menschen sind.
  • Handwerker verkörpern das menschliche Antlitz der Wirtschaft, weil der Mensch im Mittelpunkt steht.

Der Beitrag des Handwerks zur Lebensqualität und zur Sicherung der Zukunft setzt voraus:

  • Vielfalt kann nur dort gelingen, wo Subsidiarität gelebt und geachtet wird.
  • Qualität und Nachhaltigkeit brauchen Anleitung, Lernen und praktisches Üben.
  • Selbständigkeit entsteht dort, wo unternehmerisches Handeln und die Freiheit der Menschen zur Eigenverantwortung geachtet werden
  • Engagement und Zusammenhalt müssen auf gelebten und gemeinsamen gesellschaftlichen Werten fußen.

Das Handwerk ist stolz darauf, ein Teil des Europas zu sein, in dem das Handwerk „das erste Unternehmen“ ist: Motor für Beschäftigung und Ausbildung, dezentral und eigenverantwortlich, offen für Neues, für den Austausch und das Lernen von anderen und mit einer Zukunft, die die eigene Kultur und Tradition respektvoll behandelt.

Aus dieser Überzeugung wollen die Partner auch weiterhin:

  • gemeinsam von einander lernen,
  • den Austausch von Ideen und guten Beispielen organisieren,
  • sich gegenseitig inspirieren und zu besseren Leistungen zugunsten der Handwerksbetriebe anspornen,
  • verlässliche Bündnispartner für die Durchsetzung gemeinsamer Interessen von Handwerk und Mittelstand vor allem auf europäischer Ebene sein,
  • Plattformen für Begegnungen und für Kontakte zwischen Unternehmen aus den beteiligten Region schaffen,
  • jungen Menschen beispielsweise durch die Vermittlung von Praktika die Möglichkeit zum Kennenlernen anderer handwerklicher Techniken und einer anderen Handwerkskultur vor allem im Rahmen europäischer Mobilitätsprogramme bieten,
  • die Verständigung zwischen dem Handwerk in Frankreich und in Deutschland fördern und für die Wahrung eines eigenständigen Wirtschaftsbereiches Handwerk mit eigenen Organisationen, die diesen Wirtschaftsbereich vertreten, werben.

Die Partner in der Region Centre und in Düsseldorf nehmen ihre 40-jährige Partnerschaft zum Anlass, Politik und Gesellschaft daran zu erinnern:

Europa verdient ein starkes Handwerk. Damit es stark bleibt, seine Vielfalt bewahrt und für die Menschen lebenswert bleibt.

Jean-Vincent Boussiquet, Michel Cibois, Jean-Paul Marchau, Prof. Wolfgang Schulhoff
Jean-Pierre Freudenreich, Ludovic Julien, Laurence Douady, Dr. Thomas Köster