Portrait von Jennifer Gerecke im Optikergeschäft
HWK Düsseldorf

Jahresbestmeisterin 2021Jennifer Gerecke, Augenoptikerin

„Besonders gut gefällt mir die Vielfältigkeit meines Berufes. Man hat so viele Möglichkeiten, in welche Richtung man sich entwickeln kann, ob Geschäft, Industrie oder doch mehr die medizinische Richtung.“

Die Schule besuchte Jennifer Gerecke in Solingen, am Humboldtgymnasium, die sie 2008 mit Abitur abschloss. Sie wollte immer schon gerne etwas Kreatives machen. Ein Studium kam für die junge Frau aus Düsseldorf nicht in Frage, und deswegen war schnell klar, dass sie eine Ausbildung beginnen wollte. Unterstützt wurde sie bei der Berufsfindung vor allem von ihrer Mutter. Sie ist auch gelernte Augenoptikerin – „die Optik habe ich wahrscheinlich schon mit der Muttermilch aufgesogen.“

Ihre Ausbildung absolvierte Jennifer Gerecke bei Augenoptik Becker-Jürgen in Düsseldorf. Es folgten neun Gesellenjahre, bevor sie sich zur Meisterfortbildung (in Vollzeit) anmeldete. „Eigentlich wollte ich nie den Meister machen. Dann kam der Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, die Augenoptik ist so facettenreich, und ich kenne nur so einen kleinen Teil davon.“

Augenoptikerin Jennifer Gerecke beim Vermessen der Augen einer Kundin
HWK Düsseldorf

„Mir liegt besonders der Kundenkontakt. Jedes Gespräch ist anders, und man lernt immer wieder neue Menschen kennen.“

Eine große Herausforderung war der Onlineunterricht. Vor Beginn der Fortbildung an der ZVA Akademie in Knechtsteden hatte sie gewisse Vorstellungen: Lernen in der Gemeinschaft, neue Leute kennenlernen, persönlicher Austausch mit den Dozenten und auch den Kollegen. All das war leider nur schwer möglich. „Die Schule hat versucht, uns trotzdem vieles zu ermöglichen, und dafür, dass dort vorher nie Onlineunterricht angeboten wurde, haben die Lehrer einen super Job gemacht. Wir haben nicht eine Stunde vom Stoff verpasst.“

Ihr Meisterprüfungsprojekt bestand aus einem „Kundenauftrag“, also eine ausführliche Anamnese, und darauf bezogen dann Refraktion, Kontaktlinsenanpassung, optometrisches Screening und am Ende das Fachgespräch. Die Anamnese betraf eine „Kundin“ mit Multipler Sklerose und die damit verbundenen Veränderungen am Auge, wie zum Beispiel eine Sehnerventzündung, Gesichtsfeldausfälle und ein vermindertes Kontrastsehen.

Aktuell arbeitet Jennifer Gerecke in einem Traditionsgeschäft. Die Bestmeisterin fokussiert sich im Moment auf die Anpassung von Kontaktlinsen – diesen Bereich hatte sie vor der Meisterschule noch gar nicht betreut.