Justin Mathiasen steht in einer Werkstatt vor einer Hobelbank.
HWK Düsseldorf/Heike Herbertz

Jahresbestmeister 2024Justin Till Mathiasen, Tischler

Nachdem Justin Till Mathiasen 2012 sein Abitur in Solingen gemacht hatte, gab es durchaus schon Überlegungen, als praktische Grundlage zum Studium eine Lehre im Handwerk zu machen. Er verwarf die Idee aber damals noch und begann ein Architekturstudium in Braunschweig. Nach einigen Semestern an der Universität und einem sechsmonatigen Praktikum im Architekturbüro kam er allerdings – „besser spät als nie“ – zu der Einsicht, dass er lieber mit den eigenen Händen etwas gestalten und erschaffen möchte, als dies nur hinter dem PC zu tun.

„Ich freue mich immer wieder über schöne Späne und den für mich unwiderstehlichen Geruch, wenn man Eiche wässert oder eine Kiefer auftrennt.

Und so hat der Bestmeister in seiner Heimatstadt Solingen nach einigen „Schnupperpraktika“ doch noch die Ausbildung zum Tischler in der Schreinerei Boris Girkin begonnen.

Was Mathiasen zu dem Beruf des Tischlers bewegt hat, war schlicht und einfach die Liebe und Faszination zu dem Werkstoff Holz. „Es ist ein natürlicher Rohstoff, sieht unheimlich gut aus, ist warm und weich bei Berührung und jedes Werkstück ist immer ein Unikat. Eventuell habe ich diesen Berufsstand vor Beginn meiner Ausbildung aber auch etwas sehr romantisiert – es gab da dieses Bild in meinem Kopf von der urigen Werkstatt mit dem Geruch von Nadelholz in der Luft. Ganz verworfen habe ich diese Vorstellung aber noch nicht und etwas Romantiker bin ich noch geblieben. Ich arbeite viel mit Massivholz – ein Privileg, das nicht viele haben.“