Photovoltaik - Sonnenstrom
Jürgen Fälchle - stock.adobe.com

Durchbruch der Elektromobilität bis 2030 erwartetKfW-Energiewendebarometer 2019: Wunsch nach mehr Erneuerbaren Energien

Das KfW-Energiewendebarometer 2019 misst bei Haushalten in Deutschland einen deutlichen Veränderungswillen bezüglich ihrer Energieversorgung. Rund 80 % der Haushalte sind bereit, etwas an ihrer Energieversorgung zu ändern. Mehr als 60 % möchten mehr Erneuerbare Energien nutzen oder die Energie sogar selbst erzeugen.

Zentrale Ergebnisse:

  • 80 % der Haushalte mit Änderungswunsch bezüglich Energieversorgung
  • Energiewendetechnologien vor allem auf dem Land und bei Eigentümern im Einsatz
  • Jeder vierte Haushalt plant, in 10 Jahren ein Elektroauto zu fahren
  • Jeder zweite Haushalt befürwortet den Ausbau von Tempo-30-Zonen in Innenstädten
  • Große Skepsis gegenüber City-Maut

Die Energiewende in Haushalten findet vor allem auf dem Land statt

Bei der Verteilung der betrachteten Energiewendetechnologien über die Haushalte in Deutschland fällt auf, dass sich derzeit insbesondere die Wohneigentümer und zudem verstärkt Haushalte in ländlichen Regionen an der Energiewende beteiligen. Lücken bestehen somit insbesondere bei Mietern und in der Stadt. Ein Hauptgrund hierfür ist der mangelnde Erfahrungsaustausch der Großstädter untereinander. Eine mögliche Maßnahme zur Beschleunigung der Energiewende in den Städten kann die Etablierung von Netzwerken zum Erfahrungsaustausch sein.

Jeder vierte Haushalt plant, in 10 Jahren ein Elektroauto zu fahren

Auch bezüglich der Mobilität stehen bei den Haushalten Veränderungen an. Heute verfügen zwar nur rund 1% der Haushalte über ein Hybrid- oder Elektroauto. Das KfW-Energiewendebarometer 2019 rechnet mit einer dynamischen Entwicklung, die der Elektromobilität bis 2030 den Durchbruch bescheren wird. 

Als zentrales Hemmnis für die stärkere Verbreitung von Elektroautos geben die Haushalte neben dem hohen Anschaffungspreis eine zu geringe Anzahl von Ladestationen an. Nur rund ein Viertel der Ladevorgänge finden dabei an öffentlicher Ladeinfrastruktur statt. Daher ist der Ausbau privater Ladeinfrastruktur ein zentraler Faktor. Die baulichen Grundvoraussetzungen scheinen vielerorts gegeben: 36 % der Haushalte mit Auto gaben an, über einen Stellplatz mit Steckdose zu verfügen, weitere 46% haben einen festen Stellplatz für ihr Auto. Hinzu kommen die Stellplätze beim Arbeitsplatz. Durch entsprechende Förderung sollte es möglich sein, die bestehende Elektrik zu ertüchtigen oder zu erweitern – und so einem Großteil der Haushalte Zugang zu ausreichender Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.

Jeder zweite Haushalt befürwortet den Ausbau von Tempo-30-Zonen, es besteht jedoch große Skepsis gegenüber City-Maut

In den Städten besteht auch bezüglich der Verkehrsbelastung Handlungsbedarf. Drei Viertel der deutschen Haushalte lehnen jedoch eine City-Maut ab, ebenso wie eine Erhöhung der Parkgebühren. Kommunen, die diese Maßnahmen zur effizienteren Raumnutzung anstreben, sollten Möglichkeiten entwickeln, um die Bürger von Sinn und Zweck dieser Maßnahmen zu überzeugen – etwa durch ein schlüssiges Gesamtkonzept. In diesem Zusammenhang zeigt sich, dass nur rund 20 % der Haushalte dem grundsätzlichen Ziel der Verkehrsvermeidung ablehnend gegenüber stehen. Jeder zweite Haushalt würde sogar den Ausbau von Tempo-30-Zonen unterstützen. Deshalb ist es wichtig, die Kommunen bei der Entwicklung ganzheitlicher und auf die Bürger abgestimmter Konzepte zu unterstützen, die etwa die Mitteleinnahmen aus City-Maut und Parkgebühren für den Ausbau des ÖPNV sowie der Fahrrad- und Fußwege vorsehen.

Quelle und download KfW-Energiewendebarometer 2019 unter www.kfw.de

Scharfenberg Peter

Peter Scharfenberg

Fachreferent Klimaschutz und Energiemanagement

Zum Aquarium 6a

46047 Oberhausen

Tel. 0208 82055-86

Fax 0208 82055-77

peter.scharfenberg--at--hwk-duesseldorf.de