(v. l.): Kreishandwerksmeister MIchael Kregel und Präsident Andreas Ehlert
Andreas Bretz
(v. l.): Kreishandwerksmeister MIchael Kregel und Präsident Andreas Ehlert

3. Februar 2023Masterplan Handwerk für Düsseldorf

Düsseldorf bekommt einen „Masterplan Handwerk“. Mit klarer Mehrheit über Fraktionsgrenzen hinweg und mit einzelnen Ergänzungen hatten die Ratsmitglieder der Landeshauptstadt am 2. Februar einer entsprechenden Beschlussvorlage des Rats zugestimmt. Am 14. Februar fand dann die feierliche Unterzeichnung im Düsseldorfer Rathaus statt.

„Das ist eine große Stunde für Düsseldorf und für das Handwerk der Stadt,“ zeigte sich Handwerkskammerpräsident Andreas Ehlert hoch erfreut.

„Ein starkes Signal der Stadtpolitik und Stadtgesellschaft, das besagt: Kommune und das Handwerk eint das gemeinsame Interesse an einem lebenswerten, nachhaltigen und wirtschaftsstarken Düsseldorf. Und das anerkennt: Das Handwerk hat hier eine Schlüsselrolle. Denn die großen Querschnitts-Herausforderungen dieser Metropole - ein klimaneutrales Düsseldorf bis 2035; lebendige, gemischte Quartiere und eine verbrauchernahe Versorgung - lassen sich nur gemeinsam mit dem Handwerk lösen,“ begrüßte Ehlert die Ratsentscheidung.

Giuseppe Saitta; Aletta Mansheim; Ass. Lutz Denken; Dr. Michael Rauterkus; Michael Kregel; Andreas Ehlert; Josef Hinkel und Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke
HWKDuesseldorf
(v. l.): Giuseppe Saitta (CDU-Ratsfraktion Düsseldorf); Aletta Mansheim (CDU-Ratsfraktion Düsseldorf); Ass. Lutz Denken, HGF der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf; Dr. Michael Rauterkus, Beigeordneter für Wirtschaft, Digitalisierung, Personal und Organisation; Kreishandwerksmeister Michael Kregel; Präsident Andreas Ehlert; Bürgermeister Josef Hinkel und HGF Prof. Dr. Hans Jörg Hennecke, Handwerk.NRW

Der Handlungsleitfaden listet in 10 zentralen kommunalen Handlungsfeldern insgesamt 85 konkrete Maßnahmen auf - einschließlich im Zuge der politischen Willensbildung hinzugekommener Punkte wie einer engen städtischen Kooperation mit dem Handwerk bei der kommunalen Wärmeplanung.

Im Kern begründet der gemeinsame Handlungsleitfaden eine künftig enge, systematische Abstimmung über relevante Entwicklungs-Belange und eine stärkere Einbindung der Potenziale des bedeutenden mittelständischen Wirtschaftssektors in die städtischen Prozesse. Der „Masterplan Handwerk“ soll vor allem in den Bereichen Klimaschutz, Mobilität, Digitalisierung oder nachhaltige Stadtentwicklung die bestehende Kooperation weiter vorantreiben.

Kreishandwerksmeister Michael Kregel: „Nach der heutigen Debatte im Rat, aber auch den konstruktiven und fachlich breiten Erörterungen im Wirtschafts-, Schul-, Umwelt- und in weiteren Ausschüssen zuvor und den geführten Gesprächen mit den Fraktionen hat sich meine und unsere Überzeugung noch tiefer verfestigt, dass die immensen anstehenden Zukunftsaufgaben im engen Schulterschluss zwischen Stadt und Handwerk gelöst werden müssen - und können."

Die Initiative für einen gemeinsamen kommunalen Handlungsleitrahmen war beidseitig entstanden: Zum einen war sie Thema in den Koalitionsgesprächen nach der Kommunalwahl. Zum anderen hatte das Handwerk gegenüber der Stadtspitze erfolgreich geltend machen können, dass die Branchen und Unternehmen dieses Kernsektors der mittelständischen Wirtschaft strukturell besonders relevante Potenziale zur Verwirklichung der Entwicklungs- und Klima-Ziele der Landeshauptstadt einbringen, die bisher in ihrem Stellenwert noch nicht ausreichend erkannt sind:

„Das Handwerk stellt mit seiner dezentralen Verortung in allen Stadtquartieren vitale Funktionen wie grundständige Versorgungsgüter und Dienstleistungen bereit und bringt die Erneuerung und energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands voran. Es entspricht damit idealtypisch dem Leitbild der funktionsgemischten Stadt und `Stadt der kurzen Wege´,“ hatte Ehlert bereits im Vorfeld der Ratssitzung betont.

Konkret behandelt der Masterplan Handwerk die Schwerpunkte Stadtentwicklung, Mobilität, Klima und Nachhaltigkeit, Gewerbeflächen, Wirtschaftsförderung und Digitalisierung, wirtschaftliche Betätigung der städtischen Unternehmen, Vergabeverfahren, Digitalisierung der Verwaltung, Schulen und berufliche Bildung, kommunale Finanzen sowie Vereinbarungen zum weiteren Vorgehen.

Im Rahmen der avisierten sieben Dutzend umzusetzenden Projekte soll konkret das Leitbild einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Konzept des Raumwerk D verankert und (auch) dadurch gesichert werden, dass Wohn- und Gewerberaum in Düsseldorf künftig gleichgewichtig betrachtet wird. Erklärtes Ziel ist, mehr für Handwerk nutzbares Areal in Gewerbe- und Mischgebieten verfügbar zu machen  -  dies auch durch modellhafte Vorhaben unter Investoreneinschluss, wie mehrgeschossige Gewerbehöfe.

Hintergrund

In Düsseldorf gibt es mehr als 7.500 handwerkliche Betriebe, in denen rund 43.000 Handwerkerinnen und Handwerker arbeiten und über 2.300 Lehrlinge ausgebildet werden. Die Landeshauptstadt und das lokale Handwerk sind auf vielfältigste Weise eng verbunden. So sind die Stadtverwaltung und ihre Tochterunternehmen und Beteiligungen wichtige Auftraggeber für viele Handwerksbranchen. Gleichzeitig definiert die Stadt Rahmenbedingungen, beispielsweise in der Verkehrswegeentwicklung oder bei Steuern und Abgaben, die Handwerksbetriebe und ihren Arbeitsalltag unmittelbar betreffen. Auch als Träger der Berufskollegs spielt die Stadt eine bedeutende Rolle als Partner in der dualen Ausbildung.

 

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