Am 26. Februar trafen sich beim Handwerksbetrieb Wachtel GmbH in Hilden die zehn teilnehmenden Unternehmen der 4. Staffel ÖKOPROFIT Kreis Mettmann. Sie informierten sich im Rahmen des zweiten Workshops über aktuelle FörderprogrammeÖKOPROFIT-Mettmann Workshop: Förderprogramme richtig nutzen und mit Energieeffizienz Betriebskosten senken

Eine Vielzahl an Förderprogrammen soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern. Es sind Programme aufgesetzt, die bis zu 80% Beratungsleistungen und bis zu 50% Investitionskosten bezuschussen. Die Komplexität der über 250 Förderprogramme macht es für Unternehmen fast unmöglich, das geeignete Programm zu finden.

Philipp Heitkötter von der IHK zu Düsseldorf gab deswegen beim ÖKOPROFIT-Workshop einen ersten Überblick über den Förder-Dschungel und verriet, worauf im Einzelfall zwingend geachtet werden muss. Heitkötter: „Viele Programme sind auf bestimmte Zielgruppen ausgerichtet. Wenn ein Unternehmen nachträglich feststellt, dass das falsche Programm gewählt wurde, stehen im schlechtesten Fall gar keine Fördergelder zur Verfügung.“ Auch gut zu wissen: Programme sind teilweise kombinierbar. 

Für die zehn ÖKOPROFIT-Teilnehmer können dies wertvolle Informationen sein. Denn im Rahmen eines Jahres wollen sie nicht nur Einsparpotenziale erkennen, sondern auch direkt umsetzen. In den ersten drei ÖKOPROFIT-Staffeln im Kreis Mettmann, haben die 34 teilnehmenden Unternehmen rund 3 Mio € investiert. Diese Investitionen amortisierten sich für sie im Mittel in drei Jahren. 

Ein zweiter Themenkomplex beim Workshop befasste sich mit dem Thema Energie- und Ressourceneinsparungen durch Mitarbeiterbeteiligung. Durch Nutzerverhalten lassen sich bei Unternehmen erfahrungsgemäß Energiekosten in Höhe von 5% und mehr reduzieren. „Dies läuft allerdings nicht von allein“, so Katja Hummert, Geschäftsführerin der Fa. Wertsicht GmbH aus Düsseldorf. „Bestimmte Erfolgsfaktoren, wie Informationsvermittlung, klare Verhaltensangebote und ein direktes Feedback, sind zwingend zu beachten.“ Auch die teilnehmenden Unternehmen sehen in der Mitarbeiterbeteiligung noch ein großes Potenzial. Die Wachtel GmbH - selbst Teilnehmer der aktuellen ÖKOPROFIT-Staffel - setzt auf die Entwicklung und Produktion energieeffizienter Backtechnik in Öfen, Kälte- und Fördertechnik, wie Geschäftsführer Oliver Frey beim Betriebsrundgang erläuterte. Auch am eigenen Standort werden bereits jetzt Effizienzmaßnahmen, wie neueste LED-Technik, eingesetzt.

Weiter geht es am 12. April mit dem dritten ÖKOPROFIT-Workshop und den Themen Beleuchtung und Druckluft.

Hintergrund:

Als Klimaschutzprojekt des Kreises Mettmann, in Kooperation mit der IHK, HWK, Kreishandwerkerschaft, der DEHOGA , dem Einzelhandelsverband und der EffizienzAgentur NRW ist ÖKOPROFIT seit 2011 fester Bestandteil im Kreis. Gefördert wird ÖKOPROFIT durch das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. 

ÖKOPROFIT ist ein Angebot an Betriebe nahezu jeder Art und Größe, Kosten zu senken und gleichzeitig der Umwelt zunutzen. In dem modular aufgebauten Beratungs- und Qualifizierungsprogramm stehen erfahrene Umweltberater den Unternehmen in Workshops und einzelbetrieblichen Beratungen zur Seite stehen. Am Ende des etwa einjährigen Programms steht die öffentlichkeitswirksame Auszeichnung der teilnehmenden Betriebe. ÖKOPROFIT stellt zudem eine kostengünstige Vorbereitung auf die Validierung nach der EU-Öko-Audit-Verordnung oder die Zertifizierung nach der DIN EN ISO 14001 und DIN EN ISO 50001 dar. Alleine in Nordrhein-Westfalen haben bis Januar 2015 annähernd 1.700 Betriebe an einem ÖKOPROFIT-Projekt teilgenommen. Sie setzten mehr als 7.600 monetär bewertbare Umweltschutzmaßnahmen mit erheblichem Nutzen für die Umwelt um. 68 Millionen Euro Betriebskosten sparen die Unternehmen pro Jahr ein. Das sind etwa 40.000 Euro jährlich pro Betrieb. 

Das ÖKOPROFIT-Konzept stammt aus der österreichischen Landeshauptstadt Graz. Daraus entstand das „Ökologische Projekt für integrierte Umwelt-Technik“, das heute unter der Markenbezeichnung ÖKOPROFIT in vielen europäischen Ländern erfolgreich umgesetzt wird. Das Umweltamt Graz vergibt die Rechte zur Durchführung des ÖKOPROFIT-Konzepts und zur Benutzung der Trademark. Die bayerische Landeshauptstadt München hat 1998/1999 das ÖKOPROFIT-Konzept auf deutsche Verhältnisse übertragen.  

Weiter Informationen erhalten Sie über: Kreis Mettmann, Umweltamt, Vera Stephan-Oltmanns, Tel.:02104/257825, Email: vera.stephan-oltmanns@kreis-mettmann.de und über www.kreis-mettmann.de

Scharfenberg Peter

Peter Scharfenberg

Fachreferent Klimaschutz und Energiemanagement

Zum Aquarium 6a

46047 Oberhausen

Tel. 0208 82055-86

Fax 0208 82055-77

peter.scharfenberg--at--hwk-duesseldorf.de