Portrait von Simon Vogler. Im Hintergrund sind Bäume.
HWK Düsseldorf

Jahresbestmeister 2021Simon Gino Vogler, Tischler

Schon als Kind hat Simon Vogler aus Solingen immer gerne mit seinen Händen gearbeitet. Er hat viel mit Holz gebaut und bekam früh seinen ersten Werkzeugkasten. Beim Technikunterricht in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Solingen gefiel ihm der praktische Unterricht deutlich besser als stillzusitzen und zuzuhören.

Als 15-Jähriger absolvierte er während der Herbstferien ein Praktikum in der Tischlerei Reuber in seiner Heimatstadt Solingen. Das war sein erster, nachhaltig positiver Einblick in den Beruf des Tischlers. So kam es, dass er dort im darauffolgenden Sommer seine Ausbildung begann.

„Holz ist etwas Gewachsenes, einzigartig und sehr vielseitig.“

Tischler Vogler lehnt sich an einen Baum.
HWK Düsseldorf

Im Anschluss daran arbeitete er dort noch ein Jahr als Geselle, vor allem im Möbelbau und in der Küchenmontage, entschied sich dann für eine einjährige Reise durch Frankreich, bevor er wieder ins Rheinland kam und mehrere Jahre im Bühnenbau für die Kölner Oper tätig war. Auch dort lernte er viel, arbeitete an interessanten Projekten und hatte tolle Kolleg*innen. Aber er bemerkte immer wieder, dass ihn die teils etwas starren Strukturen an seiner weiteren Entwicklung hinderten. Hinzu kam, dass ihm sein Körper mit Mitte zwanzig Signale gab, etwas zu ändern. Nach seiner Regeneration zog es den jungen Mann erneut hinaus in die Welt. Er nahm ein Jahr unbezahlten Urlaub, arbeitete mehrere Monate in einem Kindergarten in Namibia, reiste nach Asien und Mittelamerika. Unterwegs konnte er auch seine Fähigkeiten als Tischler immer wieder in Tauschgeschäften für Verpflegung und Unterkunft einsetzen.

Nach der Rückkehr war er motiviert, wieder etwas Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Zehn Jahre nach seiner Gesellenprüfung waren es auch Menschen aus seinem Arbeitsumfeld, die ihn darin bestärkten, seinem Impuls zu folgen und die Meisterschule in Vollzeit zu absolvieren. Die Idee zu seinem Meisterstück entwickelte sich während der langen Lernphasen: der Entwurf eines ergonomischen Arbeitsplatzes.  

 Und was gefällt dem Jungmeister an seinem Beruf am meisten? „Jedes Handwerk ist auf seine Weise besonders, aber Holz hat mich einfach immer fasziniert. Es ist etwas Gewachsenes, einzigartig und sehr vielseitig. Holz ist (fast) überall verfügbar, und Menschen jeden Alters können sich damit beschäftigen – egal ob professionell oder nicht.“